Palästinenser: Dutzende Tote nahe Hilfszentrum in Gaza
Die israelischen Soldaten haben laut Berichten in der Nähe eines Verteilzentrums Schüsse abgegeben und Menschen getötet.

Das israelische Militär soll nach palästinensischen Angaben erneut Wartende in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfsgüter im Gazastreifen getötet haben. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sprach von mindestens 45 Toten und Hunderten Verletzten im Süden des abgeriegelten Küstengebiets. Details nannte sie nicht.
Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, Menschen seien teils zu Fuss, teils mit Fahrzeugen auf dem Weg zu einer Ausgabestelle gewesen, als die israelische Armee sie in einem Gebiet zwischen den Städten Rafah und Chan Junis mit Artillerie beschossen habe. Dutzende seien getötet und verletzt worden.
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äussert sich auf Anfrage bislang nicht zu den Angaben.
Kontroverse um Gaza Humanitarian Foundation
Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hatte ihren Einsatz im vergangenen Monat im Gazastreifen nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Die Verteilung soll eine Alternative zum Einsatz der UN und internationaler Hilfsorganisationen sein.
Israel und die USA wollen mit dem Einsatz der Stiftung verhindern, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet. Der Verteilmechanismus und die Stiftung sind jedoch umstritten. Es gab mehrfach Berichte darüber, dass israelische Soldaten in der Nähe der Verteilzentren Schüsse abgegeben haben und Menschen ums Leben gekommen sind.