Bis Mitternacht hat die Opposition in Israel noch Zeit, um eine neue Regierung zu bilden. Die Verhandlungen laufen unter Hochdruck.
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Benny Ganz (l.) hat mit Jair Lapid, dem ehemaligen Finanzminister, ein Bündnis der Mitte gegründet. Foto: Ariel Schalit/AP - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Israel bemühen sich Netanjahus Gegner weiterhin um die Bildung einer neuen Regierung.
  • Lapid und Gantz schlossen in der Nacht Koalitionsverhandlungen erfolgreich ab.
  • Die Opposition hat noch bis Mitternacht Zeit, eine Regierung zu bilden.

Die Gegner von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bemühen sich Stunden vor Ablauf einer Frist weiter um die Bildung einer Regierung. Jair Lapids Zukunftspartei und das Mitte-Bündnis Blau-Weiss von Benny Gantz hätten in der Nacht Koalitionsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen, teilten beide Parteien am Mittwochmorgen mit.

Lapid hat noch bis 23 Uhr deutscher Zeit die Möglichkeit, eine Regierung zu bilden. Dafür bemüht er sich um eine Koalition mit bis zu acht Parteien, die inhaltlich weit auseinander liegen. Lapid und der Vorsitzende der ultrarechten Jamina-Partei, Naftali Bennett, hatten sich den Angaben zufolge auf eine Rotation im Amt des Regierungschefs geeinigt. Ex-Verteidigungsminister Bennett solle als erster für zwei Jahre Ministerpräsident werden, Lapid solle ihn anschliessend ablösen.

Lapid will Aussenminister werden

Bis zuletzt soll es laut Medienberichten noch Streit um die Besetzung eines Gremiums zur Ernennung von Richtern geben. Die Regierung müsste zudem innerhalb einer Woche im Parlament vereidigt werden. Dafür ist eine einfache Mehrheit der 120 Abgeordneten notwendig.

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Jair Lapid soll eine Regierung in Israel bilden. - AFP

Lapid will demnach zunächst das Amt des Aussenministers übernehmen. Seine Zukunftspartei ist in der politischen Mitte angesiedelt. Sie war bei der Wahl im März zweitstärkste Kraft nach dem rechtskonservativem Likud von Netanjahu geworden.

Es war die vierte Wahl binnen zwei Jahren gewesen. Netanjahu, der erneut mit der Regierungsbildung gescheitert war, steht wegen eines Korruptionsverfahrens unter Druck. Er und seine Unterstützer bemühen sich nach Medienberichten weiter intensiv darum, eine Regierung unter Lapid und Bennett zu verhindern.

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