Nach fünfjähriger Arbeit hat eine offizielle Ermittlungskommission zum sexuellen Missbrauch von Kindern in Australien ihren Abschlussbericht fertiggestellt. Der Leiter der Kommission, Peter McClellan, sprach von einer «nationalen Tragödie» über Jahrzehnte hinweg.
Über Jahrzehnte wurden in Australien Kinder missbraucht. (Symbolbild)
Über Jahrzehnte wurden in Australien Kinder missbraucht. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die offizielle Ermittlungskommission zum sexuellen Missbrauch von Kindern in Australien ihren Abschlussbericht fertiggestellt.
  • Dem Bericht zufolge wurden Zehntausende Kinder in mehr als 4000 Einrichtungen missbraucht, viele davon aus dem Bereich der katholischen Kirche.

Dem Bericht zufolge wurden Zehntausende Kinder in mehr als 4'000 Einrichtungen missbraucht, viele davon aus dem Bereich der katholischen Kirche. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind bereits seit längerer Zeit bekannt. Die Kommission war 2012 von der damaligen Premierministerin Julia Gillard eingerichtet worden. McClellan forderte, dass der Bericht konkrete Folgen haben müsse. «Es muss Veränderungen geben: in der Kultur, in der Struktur und in der Führungspraxis vieler Einrichtungen.»

Offiziell wird der Bericht am Freitag vorgestellt. Die Kosten der Untersuchung werden auf insgesamt etwa 500 Millionen australische Dollar (mehr als 320 Millionen Euro) geschätzt. Insgesamt wurden mehr als 1,2 Millionen Dokumente gesichtet. Die genaue Zahl von Opfern ist nicht bekannt. Geschätzt wird, dass etwa 60'000 Menschen Anspruch auf Entschädigung geltend machen könnten.

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