Das französische Satiremagazin «Charlie Hebdo» hat wegen Todesdrohungen die Justiz eingeschaltet. Auslöser ist eine Karikatur über den Genfer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Satiremagazin «Charlie Hebdo» hat rechtliche Schritte eingeleitet.
  • Nach einer Karikatur über den Islamwissenschaftler Tariq Ramadan, kam es zu Morddrohungen.
  • Auf «Charlie Hebdo» wurde 2015 ein Anschlag verübt, bei dem zwölf Menschen starben.

Das französische Satiremagazin «Charlie Hebdo» hat wegen Todesdrohungen die Justiz eingeschaltet. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete nach einer Anzeige Vorermittlungen wegen Todesdrohungen und Rechtfertigung eines Terroraktes ein.

Es handelt sich um eine Karikatur zum Fall des bekannten Genfer Islamwissenschaftlers Tariq Ramadan, der in Frankreich wegen Vergewaltigungsvorwürfen in den Schlagzeilen steht. Die französische Justiz hatte eine Untersuchung eingeleitet, ihr liegen zwei Anzeigen gegen Ramadan vor. Dieser hatte im Gegenzug Anzeige wegen falscher Anschuldigung gestellt und von einer «Verleumdungskampagne» gesprochen, die von seinen «langjährigen Gegnern» orchestriert werde.

«Ich bin die sechste Säule des Islam»

In der «Charlie»-Karikatur zeichnet sich unter der Hose der Figur eine übergrosse Erektion ab, daneben steht als «Verteidigung Tariq Ramadans»: «Ich bin die sechste Säule des Islam». Die fünf Säulen des Islam sind zentrale Pflichten für Muslime.

«Charlie»-Publikationsdirektor Riss sagte dem Sender Europe 1: «Es gibt eine rote Linie, die man nicht überschreiten darf. Man kann über «Charlie» sagen, was man will, das ist nicht das Problem. Aber jemandem mit dem Tod zu drohen, ist weder auf der Strasse erlaubt, noch in einer Zeitung, nirgendwo.»

anschlag auf charlie hebdo
Vor mehr als fünf Jahren war die Redaktion von «Charlie Hebdo» Zielscheibe von Terroristen. (Symbolbild) - Keystone
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