Nordkorea hat gemäss Seoul drei weitere Kurzstreckenrakete getestet. Südkorea spricht von Provokation, Japan protestiert bei der Botschaft in Peking.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un lässt ballistische Raketen testen.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un lässt ballistische Raketen testen. - -/KCNA/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea hat laut Seoul drei weitere Kurzstreckenraketen abgefeuert.
  • Sie flogen rund 350 Kilometer und stürzten dann ins Meer.
  • Nordkorea hat in diesem Jahr deutlich mehr Raketen getestet.

Nordkorea hat nach Angaben seiner Nachbarn Südkorea und Japan abermals ballistische Raketen in Richtung offenes Meer abgefeuert. Am Samstagmorgen (Ortszeit) seien drei Kurzstreckenraketen aus Nordkorea geortet worden, teilte der Generalstab in Seoul mit. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die – je nach Bauart – auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden können.

Die Raketen starteten den Angaben zufolge in einem Gebiet südlich der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang und flogen dann in Richtung Japanisches Meer (koreanisch: Ostmeer). Die Raketen seien etwa 350 Kilometer weit geflogen und dann ins Wasser gestürzt.

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Nordkoreas Machthaber Kim Jon Un bei der Besichtigung einer Abschussrampe für Satelliten. - Keystone

Südkoreas Militär warf dem abgeschotteten Nachbarland erneute Provokation vor. Japans Regierung liess nach Berichten der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo über ihre Botschaft in Peking Protest gegen das Verhalten Pjöngjangs einlegen. China wird grosser Einfluss auf die Führung Nordkoreas zugeschrieben.

Nordkorea hat Rhetorik verschärft

Einen Tag vor den jüngsten nordkoreanischen Raketenstarts hatte das Verteidigungsministerium in Südkorea erklärt, erneut eine Trägerrakete mit Feststoffantrieb für militärische Zwecke getestet zu haben. Einen solchen Test hatte Südkorea bereits Ende März vorgenommen. Die Weltraumrakete soll einmal kleinere Militärsatelliten für die Erdbeobachtung auf eine niedrige Umlaufbahn bringen.

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat seit einigen Monaten wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Nordkorea schoss nicht nur in erhöhter Frequenz ballistische Raketen ab, sondern verschärfte auch seine Rhetorik gegen die Regierungen in Seoul und Washington.

Südkorea und die USA haben wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Atomwaffenprogramm ihre gemeinsamen Militärübungen in diesem Jahr wieder in vollem Umfang aufgenommen.

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