Im kubanischen Camagüey hat ein Provinzgericht gegen 13 Personen mehrjährige Freiheitsstrafen verhängt. Menschenrechtler verurteilen die Repressionen.
Eine Frau vor einem Wandgemälde mit dem Bild des argentinischen Revolutionärs Ernesto Che Guevara in den Strassen von Havanna, Kuba, 26. April 2024. - keystone/EPA/Ernesto Mastrascusa

Nach Protesten gegen die Regierung hat ein Gericht in Kuba nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mehrere Teilnehmer der Demonstrationen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Provinzgericht von Camagüey habe gegen 13 Menschen Freiheitsstrafen zwischen vier und 15 Jahren wegen Aufwiegelung verhängt, teilte die Kubanische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (OCDH) mit Sitz in Spanien am Sonntag mit. Zu der längsten Haftstrafe wurde eine damals 21-jährige Frau verurteilt, die Videos von den Protesten gegen die ständigen Stromausfälle im August 2022 in der Stadt Nuevitas in der Provinz Camagüey im Internet veröffentlicht hatte.

«Die Kubanische Beobachtungsstelle für Menschenrechte verurteilt die verhängten Freiheitsstrafen gegen die Teilnehmer der Demonstrationen auf das Schärfste», hiess es in der Mitteilung der OCDH. «Diese brutalen Urteile sind Teil der Repressionen, denen Kubaner ausgesetzt sind, die gegen die aktuelle Situation im Land demonstrieren.»

Kuba steckt in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution von 1959. Unter anderem Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff sind knapp, der Strom fällt häufig lange aus. Die autoritäre Regierung geht hart gegen die seltenen öffentlichen Proteste auf der sozialistischen Karibikinsel vor. Nach Massendemonstrationen im Juli 2021 waren Hunderte Teilnehmer zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

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