Ein Mann hielt in Brasilien seine Familie 17 Jahre lang gefangen. Die Frau und die beiden Söhne wurden dehydriert und ausgehungert in ein Spital gebracht.
In einem armen Stadtteil von Rio de Janeiro soll ein Mann seine Frau und die beiden Söhne 17 Jahre lang wie Gefangene gehalten haben. (Symbolbild)
In einem armen Stadtteil von Rio de Janeiro soll ein Mann seine Frau und die beiden Söhne 17 Jahre lang wie Gefangene gehalten haben. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/EPA AAP/DEAN LEWINS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau und ihre beiden Söhne wurden in Brasilien aus Gefangenschaft gerettet.
  • Der Partner und Vater hielt die drei 17 Jahre lang gefangen und misshandelte sie.
  • Die Gefangenen hätten manchmal tagelang nichts zu essen bekommen.

In Brasilien soll ein Mann seine Frau und seine Söhne 17 Jahre lang in seinem Haus wie Gefangene gehalten haben. Die Polizei nahm den Mann nach einem anonymen Hinweis im ärmlichen Stadtteil Guaratiba im Westen von Rio de Janeiro fest und befreite die Familie.

Die beiden Söhne waren nach Angaben der Polizei «angebunden, schmutzig und unterernährt», wie die Behörden am Freitag mitteilten. Sie und ihre Mutter wurden dehydriert und ausgehungert in ein Spital gebracht. Die Söhne sind laut Medienberichten 19 und 22 Jahre alt, sehen auf von brasilianischen Medien veröffentlichten Bildern aber aus wie Kinder oder Jugendliche.

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Polizeifoto von Zimmer in Haus des Täters - Rio de Janeiro Military Police/AFP

Die Mutter sagte den Behörden nach Angaben des Nachrichtenportals «G1», sie und ihre Söhne hätten manchmal drei Tage lang nichts zu essen bekommen und seien ständig körperlicher und psychologischer Gewalt ausgesetzt gewesen. Der Mann, mit dem sie seit 23 Jahren zusammen war, liess sie nicht arbeiten, die Söhne nicht zur Schule gehen. «Du musst bis zum Ende bei mir bleiben, du wirst hier nur tot rauskommen», soll er seiner Frau gesagt haben.

Frau konnte aus Schwäche nicht sprechen

«Wir haben den Zustand gesehen, in dem die beiden Kinder rausgekommen sind, und ich glaube, sie hätten nicht noch eine weitere Woche überlebt», sagte eine Bewohnerin von Guaratiba zu «G1». Die Mutter sei so schwach gewesen, dass sie nicht habe sprechen können.

Nachbarn sagten zu Medien, der Mann habe den Spitznamen «DJ» gehabt, weil er immer laute Musik habe laufen lassen – mutmasslich, um Hilferufe seiner Familie zu überdecken. Anwohner sagten zudem, sie hätten die Behörden schon vor zwei Jahren alarmiert, diese hätten aber erst jetzt gehandelt. Der Mann wird sich laut «G1» unter anderem wegen Entführung, Folter und Misshandlung verantworten müssen.

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