Ladenbesitzerin im Iran nach Verstoss gegen Kopftuchpflicht verurteilt
Eine iranische Ladenbesitzerin muss wegen Fotos ohne Kopftuch ins Gefängnis.

Eine Ladenbesitzerin im Iran ist Aktivisten zufolge nach der Veröffentlichung von Fotos ohne Kopftuch zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte das Menschenrechtsnetzwerk HRANA am Freitag mit. Demnach war Seinab Cheniabpur schon Anfang Dezember zudem in einem anderen Fall wegen «Propaganda gegen den Staat» zu drei Monaten Haft verurteilt worden.
Die Frau aus dem Südwesten hatte im Rahmen der landesweiten Proteste Aufmerksamkeit erlangt, als die Behörden ihr Geschäft schliessen liessen. Vor mehr als einem Jahr hatte der Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini die bislang schwersten Proteste in der Geschichte der Islamischen Republik ausgelöst.
Monatelang gingen vor allem junge Menschen auf die Strassen, um gegen das islamische Herrschaftssystem zu demonstrieren. Amini war nach einem mutmasslich gewaltsamen Zusammenstoss mit den berüchtigten Sittenwächtern ins Koma gefallen und kurz darauf verstorben. Der Staat reagierte mit äusserste Härte. Inzwischen ignorieren immer mehr Frauen das obligatorische Kopftuch.