Im Norden Brasiliens wiegeln sich kriminelle Banden gegen die Regierung auf, nachdem Jair Bolsonaro das Amt als Präsident übernommen hat.
Ein verbranntes Motorrad.
Blick auf ein verbranntes Motorrad in einem Laden in Brasilien, in dem in der Morgenfrühe ein Anschlag verübt worden ist. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Bundesstaat Ceará wurden 159 Anschläge auf Einrichtungen und Fahrzeuge verübt.
  • Die kriminellen Banden fordern nach Bolsonaros Amtsantritt die Regierung heraus.

Nach dem Amtsantritt des rechtsgerichteten Präsidenten Jair Bolsonaro fordern kriminelle Banden im Norden von Brasilien die staatlichen Sicherheitskräfte heraus. In den vergangenen Tagen seien im Bundesstaat Ceará 159 Anschläge auf Banken, Geschäfte, öffentliche Einrichtungen und Fahrzeuge verübt worden, berichtete das Nachrichtenportal G1 am Dienstag. 168 Verdächtige wurden demnach festgenommen.

Ex-Militär Bolsonaro hatte im Wahlkampf versprochen, hart gegen Kriminelle vorzugehen und die Sicherheitslage in Brasilien zu verbessern. Hinter den Attacken mit Brandsätzen, Bomben und Schusswaffen sollen mächtige Verbrechersyndikate stecken, die aus den Gefängnissen des südamerikanischen Landes heraus kontrolliert werden.

Der neue Staatssekretär für die Gefängnisverwaltung, Luis Mauro Albuquerque, will die inhaftierten Bosse strenger kontrollieren. So wurden in den Gefängnissen zuletzt über 400 Handys beschlagnahmt. Zudem sollen Bandenchefs in andere Haftanstalten verlegt werden.

Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise, mehrere Banden hätten einen Pakt geschlossen, um gemeinsam gegen die staatlichen Behörden vorzugehen. In der Stadt Fortaleza tauchten Graffiti auf, in denen es hiess: «Wir werden nicht aufhören, bis der Staatssekretär geht» und «Weg mit Mauro Albuquerque».

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