Kreuzfahrtschiff lässt acht Passagiere auf Insel zurück

Stellen Sie sich vor, Sie machen einen Zwischenstopp auf einer exotischen Insel und Ihr Kreuzfahrtschiff fährt ohne Sie weiter. Genau das passierte acht Reisenden aus den USA und Australien, die mit dem Kreuzfahrtschiff «Norwegian Dawn» unterwegs waren.

Jill und Jay Campbell aus South Carolina waren Teil dieser unglücklichen Gruppe. Am 27. März unternahmen sie mit sieben weiteren Passagieren eine private Tour auf einer Insel des zentralafrikanischen Inselstaates São Tomé.

Nach ihrem Landausflug folgte für die Gruppe dann der Albtraum: Eine Panne verzögerte ihre Rückkehr zum Hafen so sehr, dass sie erst nach dem letzten Aufruf für alle Passagiere ankamen.

«Wir haben das Schiff noch gesehen», erinnert sich Jay Campbell im Gespräch mit dem US-Fernsehsender WRAL News. Aber der Kapitän habe sich geweigert, noch einmal ein Tenderboot zu schicken.

Zu den Gestrandeten gehören vier Rentner, darunter ein Querschnittsgelähmter und ein Herzkranker. Eine weitere Amerikanerin ist schwanger. Alle Versuche, Kontakt zum Schiff aufzunehmen, scheiterten bis zu diesem Zeitpunkt.

Jill und Jay Campbell hatten glücklicherweise eine Kreditkarte dabei. Damit konnten sie 5000 Dollar für Hotelzimmer und Grundbedürfnisse ausgeben. Mithilfe der US-Botschaft in Angola organisierte die Gruppe eine Reise mit einem Flugzeug und Autos nach Gambia.

Nach 15 Stunden folgte dann dort der nächste Rückschlag: Aufgrund niedriger Pegelstände konnte das Schiff nicht in Gambia anlegen. Mit einem Van und einer Fähre reiste die Gruppe anschliessend weiter nach Senegal, um dort einen neuen Versuch zu starten.

Und diesmal mit Erfolg: Wie das US-Medium nun mitteilt, konnten alle Passagiere wieder an Bord der «Norwegian Dawn» gehen. Die Reise der Campbells startete am 19. März in Südafrika. 21 Tage später sollte die «Norwegian Dawn» den Hafen von Barcelona erreichen.