Kolumbiens Präsidentschaftskandidat Uribe angeschossen
Miguel Uribe, Präsidentschaftskandidat in Kolumbien, wurde bei einem Wahlkampfauftritt schwer verletzt. Ein 15-Jähriger wurde festgenommen.

In Kolumbien wurde der konservative Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bogotá angeschossen. Der 39-Jährige erlitt drei Schussverletzungen, zwei am Kopf und eine am Knie, teilten Rettungskräfte mit.
Sein Zustand sei ernst, er werde intensivmedizinisch behandelt, wie «n-tv» berichtet. Zwei weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt.
Der Angriff ereignete sich am Samstag in einem öffentlichen Park im Stadtteil Fontibón, während Uribe eine Rede hielt. Nach Angaben seiner Partei «Demokratisches Zentrum» wurde von hinten auf ihn geschossen.
Die Polizei nahm einen 15-jährigen Jugendlichen als mutmasslichen Schützen fest, wie das «SRF» berichtet. Die Behörden prüfen, ob weitere Personen an der Tat beteiligt waren.
Gustavo Petro kritisiert Anschlag auf Kolumbiens Präsidentschaftskandidat scharf
Die Regierung des linksgerichteten Präsidenten Gustavo Petro verurteilte den Angriff laut «n-tv» scharf. Das Präsidialamt erklärte, der Anschlag sei ein Angriff auf «Demokratie, Meinungsfreiheit und die legitime Ausübung eines politischen Amtes».
Uribe ist ein entschiedener Kritiker von Präsident Petro und hatte bereits frühzeitig seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2026 angekündigt. Er stammt aus einer politisch einflussreichen Familie, sein Grossvater Julio César Turbay war Präsident Kolumbiens von 1978 bis 1982.

Verteidigungsminister Pedro Sánchez kündigte eine Belohnung von rund 615'000 Euro für Hinweise zur Aufklärung des Anschlags an. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, um die Hintergründe und mögliche Mitwisser zu klären.
Uribe ist seit 2022 Senator und war zuvor in der Kommunalpolitik von Bogotá aktiv. 2019 kandidierte er erfolglos für das Bürgermeisteramt der Hauptstadt.