Einem Burka-Verbot würden derzeit 76 Prozent der Stimmenden zustimmen. Dies zeigt eine Umfrage im Auftrag von «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche». Rund die Hälfte hält aber auch die Idee der SP für eine staatliche Anerkennung des Islams für eine gute Sache.
Holland verbietet die Vollverschleierung an öffentlichen Orten.
Holland verbietet die Vollverschleierung an öffentlichen Orten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Umfrage geben 76 Prozent der Stimmbevölkerung an, Ja zu einem Burka-Verbot sagen zu wollen.
  • Rund die Hälfte der Befragten spricht sich aber auch dafür aus, den Islam offiziell anzuerkennen.

60 Prozent der Befragten würden ein landesweites Verschleierungsverbot, wie dies die Initiative des Egerkinger Komitees um den Solothurner SVP-Nationalrat Walter Wobmann verlangt, «sicher» annehmen, weitere 17 Prozent würden ein Verbot «eher» annehmen.

Nur 13 Prozent sicher gegen Verbot

Nur 13 Prozent der Befragten sprachen sich klar gegen ein Verbot aus, weitere sieben Prozent gaben an, sie wollten «eher» ein Nein in die Urne legen. Nur drei Prozent der Befragten erklärten, sie hätten sich noch nicht entschieden.

Nicht ganz so deutlich sahen die Mehrheitsverhältnisse bei der Frage nach einem Kopftuchverbot für Schulen aus: 69 Prozent der Befragten waren dafür oder eher dafür, 42 Prozent dagegen oder eher dagegen. Zehn Prozent antworteten mit: «Weiss nicht.«

Kein Nein zum Islam

Die Umfrage zeigt auch, dass die Schweizer Bevölkerung zwar Burka oder Niqab ablehnen, nicht jedoch den Islam als Religion. Eine relative Mehrheit von 48 Prozent der Befragten stimmten dem Vorschlag der SP zu, muslimische Gemeinden analog zu den Kirchen staatlich anzuerkennen.

Voraussetzung ist, dass diese Gemeinden sich zu einem gemässigten Islam bekennen und sich transparent organisieren. 20 Prozent der Teilnehmenden erklärten, sie seien für den Vorschlag der Sozialdemokratischen Partei, weitere 28 waren «eher dafür».

Insgesamt 42 Prozent der Befragten sind gegen die Idee einer staatlichen Anerkennung: «Eher dagegen» waren 14 Prozent, ganz auf Ablehnung stiess der Vorschlag bei 28 Prozent der Befragten. Zehn Prozent hatten keine Meinung dazu.

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