Bei Kämpfen im Westen sind mindestens 15 Soldaten getötet worden. Ein Sprecher der Kämpfer sagt, dass sie nicht kämpfen wollen, dies aber tun müssten.
Sicherheitskräfte der Polizei warten in einem Polizeifahrzeug in Yangon. Foto: AP/dpa
Sicherheitskräfte der Polizei warten in einem Polizeifahrzeug in Yangon. Foto: AP/dpa - sda - Keystone/AP/-

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Gruppe von Widerstandskämpfern hat mindestens 15 Soldaten getötet.
  • Sie kämpften mit handgefertigten Gewehren gegen die Gewalt der Armee.
  • Durch Kenntnisse der Region haben sie aber Vorteile.
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Drei Monate nach dem Putsch in Myanmar greifen immer mehr Junta-Gegner zu den Waffen. Sie wehren sich gegen die Angriffe des Militärs. Eine Gruppe von Widerstandskämpfern im westlichen Chin-Staat hat sich in den vergangenen Tagen schwere Feuergefechte mit der Armee geliefert. Lokale Medien berichteten von mindestens 15 getöteten Soldaten.

Ein Sprecher der «Chinland Defense Force» erklärte hingegen der Nachrichtenagentur DPA, dass zwischen dem 24. und dem 27. April mindestens 20 Militärs ums Leben gekommen seien. Die Armee konnte für eine Stellungnahme zunächst nicht erreicht werden.

«Wir sind keine bewaffnete Miliz, sondern lediglich eine Gruppe Zivilisten, die sich für die Menschen im Chin-Staat einsetzt.» Dies sagte der Sprecher, der anonym bleiben wollte. Die «Chinland Defense Force» sei am 4. April gegründet worden, und auch Einwohner benachbarter Regionen hätten sich angeschlossen.

«Wir wollen nicht kämpfen, aber wir müssen»

«Die Junta hat friedliche Proteste immer wieder niedergeschlagen. Sie hat die Menschen, die sich dem Widerstand angeschlossen haben, bedroht und festgenommen und sie bestohlen», so der Sprecher. Dagegen habe man sich wehren wollen. «Wir sind Zivilisten, wir wollen nicht kämpfen, aber wir müssen dies jetzt tun, für unsere Sicherheit und für unsere Leute.»

Die Gruppe verfüge lediglich über handgefertigte Gewehre. «Das Militär benutzt hingegen schwere Waffen, um uns anzugreifen», betonte der Sprecher. Jedoch habe die Gruppe deutliche Vorteile, weil sie die bergige Region an der Grenze zu Indien und Bangladesch gut kenne.

Myanmar
Die Lage ist in Myanmar seit dem Umsturz unsicher. - keystone

Seit dem Umsturz Anfang Februar geht das Militär mit brutaler Härte gegen jeden Widerstand vor. Auch friedliche Demonstrationen werden immer wieder blutig niedergeschlagen. Nach Schätzungen von Gefangenenhilfsorganisationen sind mindestens 755 Menschen getötet worden, fast 4500 sitzen derzeit in Haft. Auch von schwerer Folter ist immer wieder die Rede.

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