Der kubanische Oppositionspolitiker José Daniel Ferrer García erhält 4,5 Jahre Hausarrest. Amnesty International spricht von einem beschämenden Urteil.
José Daniel Ferrer García
Viele seiner Anhänger sind froh, dass José Daniel Ferrer García während der Coronakrise nicht im Gefängnis bleiben muss. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • José Daniel Ferrer García wurde zu 4,5 Jahren Hausarrest verurteilt.
  • Das Urteil gegen den kubanischen Oppositionspolitiker sorgt für gemischte Reaktionen.

Die Regierung Kubas steht wegen ihres Umgangs mit Andersdenkenden oft in der Kritik. Daran ändert auch das nun gefällte Urteil zu José Daniel Ferrer García (49) nichts. Der bekannte Oppositionspolitiker wurde wegen Körperverletzung zu viereinhalb Jahren Hausarrest verurteilt.

Die Reaktionen darauf fallen gemischt aus. Amnesty International zeigt sich in einer Mitteilung zwar froh darüber, dass Ferrer das Gefängnis verlassen darf. Allerdings kritisiert die Menschenrechtsorganisation, dass es überhaupt zu einem Prozess gegen ihn gekommen ist. Es sei ein beschämendes Urteil, sagt Erika Guevara-Rosas, Direktorin für Amerika bei Amnesty International.

Die Regierung habe damit ein weiteres Mal gezeigt: Ihr ist das Recht auf Meinungsfreiheit und einen fairen Prozess egal. Laut Berichten, die Amnesty erhalten habe, sei Ferrer nach seiner Festnahme im Oktober sogar gefoltert worden.

Anhänger der Opposition sind dagegen teilweise euphorisch. Sie feiern unter anderem in den sozialen Medien, dass José Daniel Ferrer García nicht mehr in Haft sitzt. Während der Coronakrise hätte das für ihn gefährlich sein können. Viele bezeichnen das Urteil als gute Nachricht, als ein Zeichen, dass die Regierung irgendwann doch auf andauernde Proteste eingehen muss.

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