Japaner feiern jahrhundertealtes Volksfest mit imposanten Festwagen
Japan feiert das traditionelle Sawara Grand Festival mit einem fröhlichen Umzug durch die Gassen der gleichnamigen Handelsstadt.

Das Wichtigste in Kürze
- Das traditionelle Sawara Grand Festival in Japan ist gestartet.
- Es gab zum Auftakt festliche Umzüge durch die Gassen des Altstadtviertels von Sawara.
Auf massigen Holzrädern haben Hunderte Japanerinnen und Japaner beim Sawara Grand Festival mächtige Festwagen durch eine alte Handelsstadt gezogen. Das Sawara Grand Festival ist eines der grössten Volksfeste der Kanto-Region um Tokio. Begleitet wurde der Umzug von traditioneller Flöten- und Trommelmusik.
佐原の大祭 夏祭り 初日
— すっぴんや(素顔屋) (@suppinya_sawara) July 14, 2023
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Gottheiten werden durch die Gassen geschoben
Zum Auftakt des dreitägigen Festivals schoben und zogen die in Trachten gekleideten Festteilnehmer am Freitag die «Dashi». Das sind die Festwagen aus verziertem Holz. Auf ihnen thronten kostbare meterhohe Figuren von Gottheiten, berühmten Samurai oder auch Tieren thronten. Fröhlich singend bewegte sich der Umzug durch die Gassen des Altstadtviertels der Stadt Sawara in Tokios Nachbarpräfektur Chiba.
Eine der ältesten Figuren auf einem der Umzugswagen zeigte Sugawara no Michizane. Der berühmte Gelehrte und Dichter der Heian-Epoche (794 bis 1185) wird als Kami (Gottheit) der Gelehrsamkeit verehrt.
Das 70 Kilometer von Tokio entfernte Sawara ist eine alte Handelsstadt. Von hier wurden einst Sojasosse, Reis und andere Waren nach Edo (dem heutigen Tokio) geliefert. Mit ihren Kanälen wird die Stadt auch «Kleines Edo» genannt.
Das örtliche Volksfest (Matsuri), das jedes Jahr im Sommer und im Herbst stattfindet, blickt auf eine mehr als 300-jährige Geschichte. In Japan gibt es unzählige lokale Matsuri.
Ein wichtiges Gemeinschaftserlebnis
Die teils uralten Volksfeste stehen im Zusammenhang mit dem jeweiligen örtlichen Shinto-Schrein oder auch einem buddhistischen Tempel. Noch heute werden sie als wichtiges Gemeinschaftserlebnis der lokalen Bevölkerung in Städten und Gemeinden im ganzen Land gefeiert. Der Ursprung des Sommerfests in Sawara sei nicht bekannt, erzählt eine Mitarbeiterin der Handelskammer. Beim Herbstfest aber würden die Götter – wie bei anderen Matsuri – um eine gute Reisernte gebeten.