Israels Verteidigungsminister: Keine Alternative zu Einsatz in Rafah

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Israels Verteidigungsminister Joav Galant sieht keine andere Option als einen Militäreinsatz in Rafah, trotz US-Widerstand.

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Joav Galant ist der israelischer Verteidigungsminister. - Shachar Yurman/GPO/dpa

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sieht keine Alternative zu einem Militäreinsatz Israels in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. Galants Büro teilte am Montag mit, der Verteidigungsminister habe dies in einem Telefonat seinem US-amerikanischen Amtskollegen Lloyd Austin gesagt.

Die USA lehnen eine solche Offensive klar ab, solange Israel nicht plausibel darstellen kann, wie es zuvor Hunderttausende Binnenflüchtlinge in Sicherheit bringt, die sich dort drängen.

Rafah-Bewohner zur Flucht aufgefordert

Die israelische Armee hat am Montag etwa 100'000 Einwohner des östlichen Teils von Rafah aufgefordert, ihre Wohnorte zu verlassen und sich in eine «erweiterte humanitäre Zone» zu begeben, die mehrere Kilometer weiter nördlich am Mittelmeer liegt.

Einwohner von Rafah berichteten, ihnen sei erklärt worden, es handele sich um eine vorübergehende Massnahme. Sie befürchteten jedoch, dies sei der Beginn einer grossangelegten Militäroperation in der Stadt an der Grenze zu Ägypten.

Galant informierte Austin auch über den Raketenangriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom informiert, wie es in der Mitteilung seines Büros hiess. Dabei waren am Sonntag drei israelische Soldaten getötet und elf weitere verletzt worden.

Hamas lehnt Feuerpause ab

Galant sagte, bei indirekten Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge habe die Hamas alle Vorschläge abgelehnt. Daher sei eine Militäraktion in Rafah jetzt notwendig und ohne Alternative.

«Der Staat Israel wird die fortwährende Präsenz von Terrorstrukturen an der Grenze zu seinen Ortschaften nicht dulden», sagte Galant demnach. Die Kriegsziele seien weiterhin die Zerstörung der militärischen und Regierungsfähigkeiten der Hamas sowie die Freilassung der 132 Geiseln.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Wegen der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international in der Kritik.

Kommentare

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Never again for everyone

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Netanjahu bat Katar in einem Brief 2018 um die Finanzierung der Hamas: Der israelische Premierminister hat 2018 die katarische Regierung gebeten, weiterhin monatlich 30 Millionen Dollar an den Gazastreifen zu überweisen, berichtet die israelische Nachrichtenseite Ynet unter Berufung auf einen "geheimen Brief" an die Führung des Golfstaats. Laut der Publikation wurde der Brief nur von einer Handvoll Personen gesehen, nachdem er von Benjamin Netanjahu abgeschickt worden war. In dem Brief sagte der Premierminister laut Ynet, dass die Finanzierung der Hamas die regionale Stabilität erhalten und eine humanitäre Krise abwenden würde. Nachdem katarische Beamte weitere Zusicherungen verlangten, stimmte die US-Regierung einer Bitte von Netanjahu zu und schickte ein zusätzliches Schreiben nach Doha, das Katar faktisch versicherte, dass die Finanzierung der Hamas nicht als Terrorfinanzierung angesehen würde, so der Bericht, der hinzufügte, dass die Schreiben von Netanjahu und dem damaligen US-Finanzminister Steve Mnuchin die Kataris letztlich "zufriedenstellten".

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