In den 1950er Jahren sind in Israel zahlreiche Kinder verschwunden. Nun hat der Staat Entschädigungszahlungen angekündigt.
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Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Israel sind in den 50er Jahren zahlreiche Kinder verschwunden.
  • Nun hat der Staat Entschädigungszahlungen für die Opfer angekündigt.
  • Die Umstände der verschwundenen Kinder sind bis heute ungeklärt.

Im Skandal um verschwundene Kinder jemenitischer Einwanderer hat die israelische Regierung ihr Bedauern ausgedrückt und Entschädigungszahlungen angekündigt. Es handele sich um eine der schmerzhaftesten Affären in der Geschichte des Landes. So sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros.

Die Entschädigungen könnten nur etwas Linderung bringen, erlittene Qualen würden sie nicht wiedergutmachen. An betroffene Familien sollen insgesamt 162 Millionen Schekel (rund 44 Millionen Franken) ausgezahlt werden.

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In den 1950er Jahren sind in Israel zahllose Kinder verschwunden. - dpa

Der Skandal beschäftigt Israel seit Jahrzehnten: In den 1950er Jahren waren rund 50'000 Juden aus dem Jemen in den jungen Staat Israel eingewandert. Viele kamen in provisorische Aufnahmelager. In der Zeit verschwanden zahlreiche Babys und Kleinkinder unter ungeklärten Umständen.

Viele jemenitische Juden warfen den israelischen Behörden vor, sie gezielt an kinderlose Juden aus Europa weitergegeben zu haben. Viele Schicksale konnten nie eindeutig geklärt werden. Ende 2016 hatte die Regierung die Öffnung von Archiven veranlasst und bislang geheime Dokumente zugänglich gemacht.

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