Der Iran hat eine Verwicklung in den Angriff auf einen Tanker im Persischen Golf mit israelischem Besitzanteil zurückgewiesen. Israel gab dagegen auch weiterhin dem Erzfeind Iran die Schuld für die Attacke, bei der am Donnerstag zwei Crew-Mitglieder getötet worden waren. Das Schiff wird von der britischen Firma Zodiac Maritime verwaltet. Vorsitzender der Zodiac-Gruppe ist der israelische Geschäftsmann Ejal Ofer, der nach Medienberichten auch Anteile der Gruppe besitzt.
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Wir verurteilen diese grundlosen Unterstellungen seitens der Zionisten (Israel)», sagte Irans Aussenamtssprecher Said Chatibsadeh am Sonntag in Teheran.

Israel sei ein illegitimes und gewalttätiges Regime und absurde Schuldzuweisungen würden diese Tatsache weder ändern noch dem Regime nutzen. Israels Aussenminister Jair Lapid hatte den Iran zuvor auf Twitter als «Exporteur von Terror, Zerstörung und Instabilität, die uns allen schaden» bezeichnet.

Israels Regierungschef Naftali Bennett sagte daraufhin bei einer Kabinettssitzung, Teheran versuche, «sich auf feige Weise aus der Verantwortung zu stehlen». Es sei jedoch vollkommen eindeutig, dass der Iran der Verursacher sei. Das aggressive Vorgehen Teherans gefährde «nicht nur Israel, sondern globale Interessen, die freie Schifffahrt und den internationalen Handel». Man erwarte von der internationalen Gemeinschaft, «dem iranischen Regime deutlich zu machen, dass es einen schweren Fehler begangen hat». Die Iraner hätten das Schiff mit unbemannten Drohnen attackiert, «weil sie ein israelisches Ziel angreifen wollten».

Der israelische Rundfunk berichtete am Sonntag, Lapid habe mit US-Aussenminister Antony Blinken und den Aussenministern Grossbritanniens und Rumäniens über den Vorfall gesprochen.

Zodiac Maritime hatte am Freitag mitgeteilt, es gebe den Verdacht eines Vorfalls mit Piraten an Bord des Tankers «M/T Mercer Street». Das Schiff sei in japanischem Besitz und werde von der Firma mit Sitz in Grossbritannien verwaltet. Es habe sich auf dem Weg von Tansania in das Emirat Fudschaira befunden und keine Fracht an Bord gehabt.

Im Indischen Ozean und dem Golf von Oman sind in den vergangenen Monaten immer wieder Schiffe mit Verbindungen zu Israelis angegriffen worden. Der Iran ist mit Israel verfeindet. Israel wiederum hat mittlerweile diplomatische Beziehungen mit den beiden Golfanrainern Vereinigte Arabische Emirate und Bahrain aufgenommen.

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