Impfgegner attackieren Polizei in Neuseeland mit mutmasslicher Säure
In Neuseeland haben protestierende Impfgegner die Polizei mit mutmasslicher Säure angegriffen. Premierministerin Jacinda Ardern verurteilte die Attacke schwer.

Das Wichtigste in Kürze
- Erneut kam es zu Zusammenstössen mit Demonstranten bei Protesten in Wellington.
- Dabei sollen die Impfgegner Polizisten mit Säure beworfen haben, es gab mehrere Verletzte.
- Premierministerin Jacinda Ardern beklagte «absolut schändliche» Szenen.
Demonstranten hätten Beamte bei Zusammenstössen in der Nähe des Parlaments in der Hauptstadt Wellington mit einer «stechenden Substanz» beworfen. Dies berichtete die neuseeländische Polizei am Dienstag. Drei Beamte mussten deshalb ins Krankenhaus. Premierministerin Jacinda Ardern beklagte «absolut schändliche» Szenen.
Die Zusammenstösse passierten, als die Polizei Strassensperren verlegte. Sie versucht damit, ein Protestcamp von Impfgegnern abzuriegeln. Polizeivertreter Richard Chambers machte eine «bestimmte Gruppe innerhalb des Protests» für den «entsetzlichen» mutmasslichen Säure-Angriff verantwortlich. Die drei Beamten würden sich im Krankenhaus aber «gut erholen». Die Polizei werde «Gewalt und Aggression» nicht «tolerieren».
Schon Montag sieben Polizisten verletzt
Bereits am Montag waren Einsatzkräfte bei einem ähnlichen Einsatz mit Fäkalien beworfen worden. Sieben Beamte wurden bei den Zusammenstössen mit den Demonstranten verletzt. Die Polizei kündigte an, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Acht Menschen wurden festgenommen.
Die Proteste von Impfpflicht-Gegnern sorgen in Wellington seit zwei Wochen für Unruhe. Zahlreiche Menschen harren in einem Protestcamp auf den Rasenflächen vor dem Parlamentsgebäude aus. Die umliegenden Strassen werden von rund 900 Fahrzeugen blockiert. Vorbild der Proteste war der sogenannte Freiheitskonvoi kanadischer Lkw-Fahrer, die tagelang die Hauptstadt Ottawa lahmgelegt hatten.

Regierungschefin Ardern sagte am Dienstag, sie sei besorgt, dass die Proteste immer gewalttätiger würden. «Die Angriffe auf die Polizei sind absolut beschämend», sagte sie. «Jedem, der glaubt, er sei Teil eines friedlichen Protests, kann ich nur raten, die Gegend zu verlassen.»