Die Umwelt- und Klimaminister der G20-Staaten konnten sich bei einem Treffen in Indien nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung verständigen.
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Das Treffen der G20-Umweltminister und -ministerinnen in Indien geht zu Ende. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Treffen der G20-Staaten in Indien geht ohne eine Abschlusserklärung zu Ende.
  • Grund dafür sind der Ukraine-Krieg und Uneinigkeit bei Klimafragen.

Die Umwelt- und Klimaminister der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich bei einem Treffen in Indien wegen des Ukraine-Kriegs und Uneinigkeit bei Klimafragen nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung verständigt.

Stattdessen veröffentlichte das Vorsitzland Indien am Freitag nach dem Treffen in der Hafen- und Autostadt Chennai im Südosten des Landes eine eigene Zusammenfassung. Einigkeit gab es demnach hingegen bei dem Schutz von Ökosystemen.

Es sei ein starkes Signal, dass sich die G20 auch in krisenhaften Zeiten auf Beschlüsse zum Schutz der Ökosysteme und gegen die globale Plastikverschmutzung einigen konnten, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).

«Zum ersten Mal erkennen die G20 die Bedeutung des Ozeans als Kohlenstoffsenke für den Klimaschutz an.» Die G20 bekannten sich unter anderem zur schnellen Umsetzung der globalen Umweltschutzvereinbarung von Montreal mit dem Ziel, 30 Prozent der Flächen an Land und auf See bis 2030 unter Schutz zu stellen.

Wie schon bei früheren G20-Ministertreffen verurteilten die meisten Staaten den Angriffskrieg aufs Schärfste und forderten einen bedingungslosen Abzug von ukrainischem Territorium, wie aus einem von Indien veröffentlichten Dokument zum Abschluss des Treffens hervorging.

Uneinigkeit in Klimafragen

In einer Fussnote des Dokuments hiess es, G20-Mitglied Russland habe seinen eigenen Standpunkt zur Situation in der Ukraine, zu geopolitischen Spannungen, Sanktionen und bestimmten Themen der Umwelt- und Klimaagenda während des Treffens zum Ausdruck gebracht. China habe sich gegen die Aufnahme von geopolitischen Inhalten in das Dokument ausgesprochen.

Uneinigkeit herrschte trotz Extremwetterereignissen auch in Klimafragen. So hätten beispielsweise nur einige G20-Mitglieder die Notwendigkeit betont, dass globale Emissionen spätestens 2025 einen Höhepunkt erreichen und dann wieder sinken müssten, hiess es.

«Die G20 übernehmen nach wie vor nicht die Führungsrolle, die nötig ist, um das Pariser Abkommen konsequent und kraftvoll umzusetzen», sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesklimaschutzministerium, Stefan Wenzel. Die Ergebnisse seien hinter dem zurückgeblieben, was notwendig sei, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Die G20-Länder verursachen 80 Prozent der globalen Emissionen und stehen für 85 Prozent der Wirtschaftsleistung.

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