Farc-Ep will am Friedensabkommen festhalten – sechs Personen getötet

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Kolumbien,

In Kolumbien wurden sechs Menschen erschossen – die Farc-Ep Partei will am Friedensabkommen festhalten.

FARC-EP
Anführer der FARC-Partei Rodrigo Londono (2-L), Carlos Antonio Lozada (L), Pablo Catatumbo (C), Rodrigo Granda (2-R) und Pastor Alape (R) nehmen an einer Pressekonferenz in Bogota teil. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Kolumbien wurden sechs Menschen in einem Auto erschossen.
  • Die Morde werden der Farc-Guerilla zugeordnet.
  • Die Farc-EP-Partei will aber am Friedensabkommen festhalten.

In Kolumbien sind sechs Menschen auf einer Landstrasse in ihrem Auto erschossen worden. Unter den Personen ist eine Politikerin der Liberalen Partei, welche für die anstehenden Kommunalwahlen kandidiert hatte.

Die Leichen wurden am frühen Montagmorgen im westlichen Departement Cauca in dem verbrannten Fahrzeug gefunden. Die getötete 32-jährige Politikerin Karina García hatte für das Bürgermeisteramt von Suárez kandidiert, eine knapp 20'000 Einwohner zählende Kleinstadt.

García hatte vor wenigen Wochen gesagt, sie werde mit dem Tod bedroht. Der kolumbianische Friedensbeauftragte Miguel Ceballos und Verteidigungsminister Guillermo Botero machten Dissidenten der Farc-Guerilla für die Morde verantwortlich.

Er hatte das Friedensabkommen von 2016 nicht angenommen. In Kolumbien sind am 27. Oktober Regional- und Kommunalwahlen angesetzt.

Farc-EP: Gruppe ist gespalten

Die aus der Ex-Guerilla hervorgegangene Farc-Ep Partei fordert ihre Mitglieder zu einer Festhaltung an dem Friedensabkommen von 2016 auf. Das kommt wenige Tage nach der Ankündigung ehemaliger Farc-Anführer den bewaffneten Kampf gegen den kolumbianischen Staat wiederaufzunehmen. Parteichef Rodrigo Londoño warnte die Mitglieder vor dem Fehler, sich dem Aufruf der hochrangigen Ex-Rebellen anzuschliessen. Londoño ist die ehemalige Nummer eins der 2017 aufgelösten Guerilla.

Die Farc-Ep verurteile und distanziere sich von der «Rückkehr zu den Waffen». So heisst es in einem von Londoño unterzeichneten Rundschreiben an die Parteimitglieder. «Wir wissen, dass jene, die sich heute als Anführer bezeichnen, nicht in den Krieg ziehen werden. Sie werden auf der anderen Seite der Grenze» bleiben.

Das erklärte der auch unter dem Namen «Timochenko» bekannte Londoño mit Blick auf das Nachbarland Venezuela. Dort vermutet die kolumbianische Regierung einen Teil der früheren Farc-Anführer.

Jahrzehntelanger Kampf

Am vergangenen Donnerstag hatten rund 20 Ex-Farc-Kämpfer unter Führung des Ex-Farc-Anführers Iván Márquez die Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes angekündigt. Der kolumbianischen Regierung unter dem konservativen Präsidenten Iván Duque warfen sie Verrat an dem Friedensabkommen von 2016 vor. Als Reaktion auf das Video ordnete Duque die «Schaffung einer Spezialeinheit für die Verfolgung dieser Kriminellen» an.

Die Farc-EP hatte ein halbes Jahrhundert lang gegen die Regierung in Bogotá gekämpft. Mehr als 260'000 Menschen wurden in dem bewaffneten Konflikt getötet.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

kolumbien
Bogotá

MEHR IN NEWS

Israel Iran
1 Interaktionen
Nahost-Krieg
144
3 Interaktionen
In Chur GR
Gegenfahrbahn
2 Interaktionen
Unfall in Riehen BS
Kantonspolizei Solothurn
1 Interaktionen
Derendingen

MEHR AUS KOLUMBIEN

Polizisten
2 Interaktionen
Bogota
Polizisten
2 Interaktionen
Bogota
Bus
Bei Uniausflug