Wegen der aktuellen Unruhen im Gaza-Streifen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit Angela Merkel und Wladimir Putin Kontakt aufgenommen.
Erdogan hat in Sarajevo für Stimmen geworben.
Erdogan hat in Sarajevo für Stimmen geworben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der türkische Staatspräsident befindet sich im Austausch mit Angela Merkel und Wladimir Putin.
  • Erdogan drängt auf eine gemeinsame Haltung zu den Ereignissen im Gaza-Streifen.
  • Erdogan hat für diesen Freitag zu einem OIC-Sondergipfel in Istanbul eingeladen.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat wegen der Spannungen im Gazastreifen und der Krise mit Israel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch. Ausserdem habe Erdogan mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie mit Staats- und Regierungschefs aus Staaten der Organisation für Islamische Kooperation (OIC) gesprochen. Bei den Telefonaten mit OIC-Vertretern habe er auf eine gemeinsame Haltung zu den Zusammenstössen im Gazastreifen gedrängt, bei denen israelische Soldaten Dutzende Palästinenser erschossen hatten.

Erdogan hat für diesen Freitag zu einem OIC-Sondergipfel in Istanbul eingeladen. Für Freitagnachmittag ist ausserdem eine Grossdemonstration in Istanbul geplant, bei der es nach Angaben der türkischen Regierung um «Unterstützung des palästinensischen Volkes gegen Israels Gaza-Massaker» gehen soll. Erdogan ist der schärfste Kritiker des israelischen Vorgehens im Gazastreifen.

Die Palästinenser warfen mit Brandsätzen.
Die Palästinenser warfen mit Brandsätzen. - DPA

Seit den Protesten am Montag, die parallel zur Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem stattfanden, eskaliert der Streit. Erdogan hat das Vorgehen Israels im Gazastreifen als «Genozid» bezeichnet.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erhob seinerseits schwere Vorwürfe gegen Erdogan. In der Türkei herrscht derzeit Wahlkampf. Am 24. Juni werden erstmals zeitgleich ein neues Parlament und ein Präsident gewählt. Auch alle Oppositionsparteien im Parlament in Ankara haben Israels Vorgehen kritisiert.

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