Bei den Demonstrationen im Iran wollten die Protestanten in das Behördengebäude eindringen. Mithilfe der Polizei wurde dies verhindert.
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Seit Wochen wird in Iran protestiert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Demonstranten haben im Iran versucht, Behördengebäude zu besetzen.
  • In den sozialen Medien wurden Videos darüber gezeigt.
  • Mithilfe der Polizei wurde das Eindringen verhindert.

Im Nordwesten des Irans haben Demonstranten Berichten zufolge versucht, Behördengebäude zu besetzen. Videos in sozialen Medien zeigten am Donnerstag Menschenmassen, die aus der kurdischen Stadt Mahabad stammen sollen.

Es war zunächst unklar, ob die Demonstranten wie behauptet auch das Büro des Gouverneurs besetzt hatten. Zudem wurde über Schüsse in der Stadt berichtet. Die Umstände waren unklar. Die Videos liessen sich zunächst nicht verifizieren.

Die staatliche Nachrichtenagentur Irna erklärte, mithilfe der Polizei sei ein Eindringen der Demonstranten verhindert worden. Sie veröffentliche mehrere Fotos chaotischer Strassenszenen mit ausgebrannten Läden.

Mehr als 10'000 Menschen

Auch diese Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Menschenrechtsorganisation Hengaw in Oslo, berichtete über Zusammenstösse mit Sicherheitskräften. Bei denen in Mahabad mindestens ein Demonstrant getötet worden sein soll.

Am Mittwoch waren im Iran 40 Tage nach dem Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini erneut Menschenmassen auf den Strassen. Mehr als 10'000 Menschen versammelten sich alleine in Aminis Heimatstadt Saghes. Dies berichtete die iranische Nachrichtenagentur Isna.

Demonstrationen seit dem Tod

Im Iran wird nach dem Tod eines Familienmitglieds traditionell 40 Tage lang getrauert. Aktivisten hatten daher zu landesweiten Protesten aufgerufen. Berichten zufolge gab es in mindestens 33 Städten Proteste.

Auslöser der systemkritischen Massenproteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstossen haben soll.

Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

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