Corona in Vietnam: Flugbegleiter droht nach neuen Fällen Haftstrafe
Ein Flugbegleiter soll in Vietnam eine neue Infektionswelle mit dem Coronavirus gestartet haben. Dem 28-Jährigen droht nun eine Haftstraffe.

Das Wichtigste in Kürze
- Vietnam verzeichnete bisher nur wenige Ansteckungen mit dem Coronavirus.
- Ein Flugbegleiter soll eine neue Infektionswelle gestartet haben.
- Obschon er in Isolation war, empfing er seinen Englischlehrer zuhause.
Nach den ersten lokal übertragenen Corona-Fällen in Vietnam seit fast 90 Tagen hat die Polizei Ermittlungen gegen einen Flugbegleiter eingeleitet. Er gilt als Ursprung der neuen Infektionen, die am Montag bekannt geworden waren.
Der 28-jährige Patient, der von seiner Arbeit suspendiert wurde, könnte wegen «Verbreitung gefährlicher Infektionskrankheiten» angeklagt werden. So sagte der stellvertretende Polizeichef von Ho-Chi-Minh-Stadt, Nguyen Si Quang, am Donnerstag. Ihm drohten bis zu zwölf Jahre Haft, berichtete die Zeitung «VnExpress».
Quarantäne nicht korrekt befolgt
Der Mann war aus Japan nach Vietnam zurückgekehrt. Nach seiner Ankunft trat er die obligatorische Quarantäne an, durfte sich aber nach zwei negativen Tests zu Hause selbst isolieren. Jedoch hatte der Flugbegleiter in dieser Zeit Kontakt zu seiner Mutter und zu zwei Freunden.

Darunter war auch ein Englischlehrer, welcher einige Tage bei ihm wohnte. Dieser war am Montag positiv getestet worden, hatte zuvor aber Kurse geleitet und Cafés besucht. Seither wurde bereits bei weiteren Menschen eine Infektion nachgewiesen.
Nur wenige Infektionen in Vietnam
In dem südostasiatischen Land hatte es im Juli und August eine zweite Welle in der Küstenstadt Da Nang gegeben. Dank strenger Massnahmen wurde diese aber unter Kontrolle gebracht. Seither waren drei Monate lang keine lokalen Fälle mehr verzeichnet worden.
Vietnam ist bislang glimpflich durch die Pandemie gekommen: Bisher haben sich 1358 Menschen mit dem Virus infiziert, 35 sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.