Man wolle sich nicht in die inneren Angelegenheiten Afghanistans einmischen. Nach dem «hastigen Abzug» der internationalen Truppen plant China eine freundliche Politik gegenüber dem afghanischen Volk.
Chinas Aussenminister Wang Yi. Taliban-Führer Baradar bezeichnet China als «vertrauenswürdigen Freund». Foto: -/SANA/dpa
Chinas Aussenminister Wang Yi. Taliban-Führer Baradar bezeichnet China als «vertrauenswürdigen Freund». Foto: -/SANA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Chinas Aussenminister Wang Yi hat Gespräche mit militant-islamistischen Taliban aus Afghanistan geführt.

Wie ein Sprecher des Pekinger Aussenministeriums mitteilte, traf der chinesische Aussenminister am Mittwoch in der ostchinesischen Metropole Tianjin eine Delegation um Taliban-Mitbegründer Mullah Abdul Ghani Baradar.

Wang Yi sagte demnach, dass sich China nicht in die inneren Angelegenheiten Afghanistans einmischen wolle und eine freundliche Politik gegenüber dem afghanischen Volk anstrebe. Nach dem «hastigen Abzug» der US-Truppen und anderer NATO-Verbündeter sehe sich das afghanische Volk mit neuen Möglichkeiten konfrontiert, die Entwicklung der Nation selbst in die Hand zu nehmen.

Taliban-Führer Baradar habe demnach der chinesischen Seite seine Anerkennung ausgedrückt und China als «vertrauenswürdigen Freund» bezeichnet.

Die Taliban haben seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen Anfang Mai mehrere Offensiven in Afghanistan gestartet und dabei grosse Gebietsgewinne erzielt. Mittlerweile kontrollieren sie knapp über die Hälfte aller Bezirke des Landes. Laut US-Präsident Joe Biden endet der US-Einsatz in Afghanistan Ende August. Friedensgespräche zwischen den Islamisten und der Regierung in Kabul laufen seit September des Vorjahres, allerdings treten diese auf der Stelle.

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