Die Zahl der Feuer in den Wäldern von Amazonien hat im August den zweithöchsten Stand erreicht – in zehn Jahren.
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Die Waldbrände im Amazonas-Gebiet haben weltweite Auswirkungen auf das Klima. (Archivbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Waldbrände im Amazonas-Gebiet erreicht fast den Vorjahreswert.
  • Für die Brände wird auch die brasilianische Regierung verantwortlich gemacht.
  • Die Zahlen könnten wegen technischer Probleme noch höher liegen.
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Die Zahl der Waldbrände im brasilianischen Teil von Amazonien hat beinahe den Vorjahreswert erreicht. Und damit den zweithöchsten in zehn Jahren bewirkt.

Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten Auswertung von Satellitendaten der brasilianischen Weltraumagentur Inpe hervor. Da einer der Satelliten Inpe zufolge technischer Probleme hatte, könnte die tatsächliche Zahl der Brände noch höher gelegen haben.

Jair Bolsonaro
Jair Bolsonaro, Präsident von Brasilien, lächelt hinter einem schwarzen Mundschutz, als er inmitten der Corona-Pandemie den Amtssitz verlässt. - dpa

Die Zahl der Feuer lag im August den Angaben zufolge mit 29.307 Bränden in Amazonien nur 5,2 Prozent niedriger als im Rekord-Vorjahresmonat. Dies trotz Versprechen von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro, etwas gegen die Zerstörung des Regenwaldes zu unternehmen.

Regierung begünstigt illegale Rodungen in Amazonien

Auslöser der Waldbrände sind häufig illegale Rodungen. Für den Juli dieses Jahres hatte Inpe einen drastischen Anstieg der Brände im Vergleich zum Vorjahr gemeldet.

Bolsonaro hatte unter internationalem Druck die Armee in den Amazonas geschickt, um illegale Brandrodung zu verhindern. Umweltschützer bleiben jedoch skeptisch. Der Präsident würde trotz der Brände das Budget des Umwelt-Ministeriums kürzen und damit Brasiliens Umweltschutz-Institutionen «demontieren», sagte Greenpeace-Sprecher Romulo Batista.

Amazonien Brasilien
Auf diesem vom brasilianischen Institut IBAMA zur Verfügung gestellten Bild überfliegt ein Löschhubschrauber in Amazonien den Wald bei einer Löschübung. - dpa

Umweltschützer warnen schon länger, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den grössten Regenwald der Erde werden könnte. Sie machen dafür direkt die Politik des rechtsextremen Staatschefs Jair Bolsonaro verantwortlich, dem sie die Begünstigung illegaler Rodungen vorwerfen.

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