Ein US-Soldat hat unerlaubt die innerkoreanische Grenze nach Nordkorea überquert. Zuvor soll er sich einem Bericht zufolge in Südkorea strafbar gemacht haben.
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Die Grenze zu Nordkorea wird streng bewacht. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein US-Soldat hat unerlaubt die innerkoreanische Grenze nach Nordkorea überquert.
  • Einem Bericht zufolge soll er sich zuvor in Südkorea strafbar gemacht haben.
  • Demnach habe er einen Streifenwagen der Polizei mit Fusstritten beschädigt.

Ein US-Soldat hat unerlaubt die innerkoreanische Grenze nach Nordkorea überquert. Zuvor hatte er sich einem Medienbericht zufolge in Südkorea strafbar gemacht.

Er hatte gegen Koreaner und deren Militär pöbelnd einen Streifenwagen der Polizei mit Fusstritten beschädigt. Dafür wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch unter Berufung auf die Justizbehörde meldete.

Reaktion auf Atom-U-Boot aus den USA

Wenige Stunden nach der mutmasslichen Festnahme hatte das nordkoreanische Regime am Mittwoch zwei ballistische Raketen abgefeuert. Experten vermuten jedoch, dass dies eine Reaktion auf die Ankunft eines US-amerikanischen Atom-U-Bootes in der Region war.

Pjöngjangs jüngste Raketenstarts hätten «wahrscheinlich nichts» mit dem Grenzübertritt des jungen US-Soldaten zu tun. So zitierte der britische Sender BBC Leif-Eric Easley von der Ewha-Universität in Seoul. Das nordkoreanische Regime habe tagelang Unmut über den Plan des US-Verteidigungsministeriums geäussert, ein atomar bewaffnetes U-Boot nach Südkorea zu schicken. Dies berichtete die «New York Times».

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Machthaber und Staatsoberhaupt von Nordkorea: Kim Jong Un. - Kim Jae-Hwan/SOPA/ZUMA/dpa

Die einflussreiche Schwester des Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, hatte laut dem US-Fernsehsender CNN zu Wochenbeginn erklärt: Die Stationierung eines US-U-Boots mit ballistischen Raketen auf der Halbinsel würde die ohnehin schon zerrütteten Kommunikationslinien zwischen beiden Seiten beschädigen.

Sie hatte schon zuvor auf die verstärkte militärische Zusammenarbeit der USA mit Südkorea mit Drohungen und Beschimpfungen reagiert.

Verstoss gegen UN-Beschlüsse

Erst vergangene Woche hatte die selbst ernannte Atommacht Nordkorea nach eigenen Angaben eine neuartige Langstreckenrakete mit Feststoffantrieb getestet. UN-Beschlüsse untersagen dem international isolierten Land die Tests von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können – je nach Bauart – auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden.

Den jüngsten Grenzübertritt eines US-Soldaten betrachte das Regime in Nordkorea indes vermutlich «als militärische, nachrichtendienstliche und gesundheitliche Bedrohung», so Easley. Wahrscheinlicher aber sei, dass der Mann aufgrund persönlicher Probleme «impulsiv» gehandelt habe.

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Trotz des Verbots durch UN-Resolutionen hat Nordkorea wieder potenziell atomwaffenfähige Raketen getestet. - dpa

Der US-Soldat hatte laut den US-Streitkräften in Korea an einer Tour entlang des südkoreanischen Teils der entmilitarisierten Zone teilgenommen. Dabei habe er die Grenze zu Nordkorea «absichtlich» übertreten.

Die sogenannte entmilitarisierte Zone trennt die beiden koreanischen Staaten voneinander. In den vergangenen Jahrzehnten überquerten schon mehrfach US-Amerikaner die Grenze zu Nordkorea ohne Erlaubnis. Dort wurden sie meist zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt und erst nach langen Verhandlungen wieder freigelassen.

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