Beduinen

Beduinen-Familien werden aus Suwaida vertrieben

Keystone-SDA
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Syrien,

Seit rund einer Woche kämpfen in Suwaida drusische Milizen mit sunnitischen Beduinen-Clans. Nun werden 1500 Beduinen aus der umkämpften Provinz «evakuiert».

Nahostkonflikt - Syrien
Suwaida ist seit Tagen Schauplatz neuer Gewalt in Syrien. - dpa

Im Süden Syriens sollen rund 1500 sunnitische Beduinen aus der umkämpften Provinz Suwaida «evakuiert» werden. In einem ersten Schritt seien rund 350 von ihnen in die benachbarte Provinz Daraa gebracht worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur von dortigen Ortsvertretern. Die meisten seien Frauen, Kinder und Verletzte.

In den kommenden Tagen würden weitere Konvois erwartet. Die Nachrichtenagentur Sana zeigte, wie die Familien mit Bussen und Lastwagen nach Daraa gebracht werden, und sprach von einer «Evakuierung».

Seit rund einer Woche kämpfen in Suwaida drusische Milizen mit sunnitischen Beduinen-Clans, die von der Regierung in Damaskus und deren Verbündeten unterstützt werden. In der Stadt Suwaida, die mehrheitlich von Drusen bewohnt wird, wurden viele Beduinen-Familien eingekesselt. Die Regierung erklärte, für sie gebe es Fluchtrouten. Hunderte Menschen blieben während laufender Kämpfe in der Umgebung dennoch gefangen.

Frauen und Kinder der prallen Sonne ausgesetzt

Die Vertreibung der Beduinen ist ein Triumph für die drusischen Milizen. Die Regierung in Damaskus stimmte dem Schritt offenbar zu, um die Lage in der Region etwas zu entspannen.

In vergangenen Tagen tauchten Bilder auf von Beduinen-Familien, die in karge Wüstengebiete vertrieben werden. Auf einigen Fotos sind Frauen und Kinder zu sehen, die zwischen Steinen in der gleissenden Sonne sitzen. In Suwaida steigen die Temperaturen in diesen Tagen auf über 30 Grad Celsius.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) wurden durch die Kämpfe bisher mehr als 128.000 Menschen vertrieben. Es fehlt an Wasser, Lebensmitteln und die Stromversorgung ist schlecht.

Regierung: Wut der Stammesangehörigen wird abnehmen

«Dieser Schritt ist entscheidend, um die Krise zu entschärfen und die Spannungen zwischen Stämmen abzubauen», sagte Ahmed al-Dalati, Kommandeur für innere Sicherheit in der Provinz Suwaida. Wenn die betroffenen Familien in Sicherheit seien, werde auch die Wut der Stammesangehörigen abnehmen, die ihre Verwandten in Suwaida retten wollten.

Nach Darstellung der US-Regierung gilt in Suwaida zwischen allen Konfliktparteien seit Sonntagnachmittag eine Waffenruhe. Kampfgebiete wurden weiträumig abgesperrt, um weitere Gefechte zu verhindern.

In Syrien kam es im Bürgerkrieg ab 2011 zu massenhaften Fluchtbewegungen. Nach UN-Angaben wurden dabei mehr als 13 Millionen Menschen vertrieben.

Kommentare

User #2327 (nicht angemeldet)

Nach Assad versinkt Syrien im Chaos. Nur echte, demokratische Wahlen könnten helfen wieder Frieden im Land zu schaffen aber die provisorische Regierung in Damaskus verzögert Neuwahlen. LOL.

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