Ausgebrochene Gefangene stehlen Jacht in Karibik

In einem erschütternden Vorfall sind Ralph Hendry und seine Frau Kathy Brandel aus dem US-Bundesstaat Virginia spurlos verschwunden. Dies berichtet die US-amerikanische Zeitung «New York Post».

Das Paar lebte auf ihrer Jacht «Simplicity», die sie im Karibischen Meer vor Anker gelegt hatten. Sie wurden zuletzt am Sonntagnachmittag gesehen, als sie sich auf den Weg zu einem Restaurant auf der Insel Grenada machten.

Das Ehepaar hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, ihre Wintermonate an Bord des Bootes zu verbringen. Sie waren erst zwei Wochen vor ihrem Verschwinden in Grenada angekommen und planten noch eine weitere Woche dort zu bleiben.

Suellen Desmarais, Hendrys Schwester, berichtete gegenüber «Fox 5 DC» von dem letzten bekannten Aufenthaltsort des Paares: «Am Sonntag gingen sie gegen 15 Uhr in die Stadt hinein – ein anderer Bootsfahrer hat sie gesehen», sagte Desmarais. «Als dieser Bootsfahrer schlafen ging, bemerkte er noch ihre Anwesenheit. Am nächsten Morgen jedoch waren sie verschwunden.»

Just an jenem Tag gelang es drei Verbrechern – Ron Mitchell, Trevon Robertson und Abita Stanislaus – in South St. George auf den Grenadinen aus der Polizeistation zu entkommen. Sie machten sich danach auf den Weg zur nahegelegenen Marina und flohen mit einer Jacht zu einer anderen Karibikinsel.

Die Royal Grenada Police Force (RGPF) gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass die drei Männer am Mittwoch um 16.35 Uhr auf St. Vincent und den Grenadinen gefasst wurden. Die Behörden arbeiten derzeit an Hinweisen, die darauf hindeuten könnten, dass das Paar im Zuge des Vorfalls getötet wurde.

«Es wird vermutet, dass die Insassen der Jacht amerikanische Staatsbürger waren», so die RGPF in ihrer Mitteilung. Mitchell, Robertson und Stanislaus werden nun wegen Raubes mit Gewalt angeklagt. Mitchell muss sich zusätzlich wegen Vergewaltigung, versuchter Vergewaltigung, unzüchtiger Belästigung und Körperverletzung verantworten.

Nachdem ein hilfsbereiter Passant die «Simplicity» vor einem Strand von St. Vincent gefunden hatte, wurde sie von den Behörden geborgen. Bei der Durchsuchung des Bootes stellten sie fest, dass es durchwühlt worden war und fanden Anzeichen für eine gewaltsame Auseinandersetzung.

Trotz dieser beunruhigenden Entwicklungen hält Desmarais an ihrer Hoffnung fest: «Warum sollte ich davon ausgehen, dass jemand tot ist, ohne Leiche oder DNA? Ich möchte positiv bleiben. Ich möchte glauben, dass sie noch am Leben sind!»

Die beiden Kinder von Hendry und Brandel sowie ein Neffe von Hendry reisten am Freitag nach St. Vincent und die Grenadinen, um sich an der Suche nach dem Paar zu beteiligen. Die RGPF hat inzwischen ein Team aus leitenden Ermittlern und einem forensischen Spezialisten entsandt, um die Untersuchungen weiter voranzutreiben.