Französische Forscher entdecken eine 18 Tonnen schwere Skulptur im Nordirak. Sie stellt einen geflügelten Stier mit menschlichem Kopf dar.
Ausgrabung
Archäologen machten im Nordirak eine besondere Entdeckung. (Symbolbild) - keystone

Bei Ausgrabungen im Nordirak haben französische Archäologen einen spektakulären Fund gemacht: Die Forscherinnen und Forscher stiessen auf eine 3,8 mal 3,9 Meter grosse und weitgehend unversehrte Skulptur einer assyrischen Gottheit.

Einen derartigen Riesenfund habe er noch nie gemacht, sagte Projektleiter Pascal Butterlin von der Pariser Sorbonne-Universität am Mittwoch. Normalerweise gebe es so etwas nur in Ägypten oder Kambodscha.

Liebe zum Detail sei «unglaublich»

Die 2700 Jahre alte und etwa 18 Tonnen schwere Skulptur stand als symbolischer Schutz vor den Toren der antiken Stadt Chorsabad, die etwa 15 Kilometer nördlich der heutigen Metropole Mossul liegt. Sie stellt den assyrischen Schutzdämon Lamassu dar – ein geflügelter Stier mit menschlichem Kopf. Die Liebe zum Detail sei «unglaublich», schwärmte der Archäologe.

Statuen der Lamassu
Statuen der Lamassu die das Böse in der antiken Stadt Nimrud in der Nähe von Mossul, Irak, abwehren sollten. (Archivbild) - keystone

Laut Butterlin fehlte lediglich der Kopf. Er war demnach in den 90er Jahren gestohlen worden, doch hatten Zollbeamte ihn später bei Schmugglern beschlagnahmt und ihm dem Irakischen Nationalmuseum in Bagdad übergeben. Heute sei er Teil der Sammlung des Museums.

Dass nun der Rest der Skulptur aufgetaucht ist, sei den Bewohnern des heutigen Dorfes Chorsabad zu verdanken, sagte Butterlin. Sie hätten den Rumpf des Schutzdämons im Jahr 2014 versteckt, bevor sie selbst vor der anrückenden Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in von der Regierung kontrollierte Gebiete geflohen seien. Damit hätten sie die Statue vor der Zerstörung bewahrt.

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