Tumadsch Salehi, bekannter iranischer Rapper, ist mit einem Telefonverbot belegt worden.
Solidaritätsaktion für den iranischen Rapper Tumadsch Salehi in Berlin (Archivbild).
Solidaritätsaktion für den iranischen Rapper Tumadsch Salehi in Berlin. (Archivbild) - Paul Zinken/dpa

Der bekannte iranische Rapper Tumadsch Salehi ist einem seiner Anwälte zufolge mit einem Telefonverbot belegt worden. Nur wenige Tage nach Bekanntgabe seines Todesurteils sei kein Kontakt mehr mit dem Musiker möglich. Das berichtete dessen Verteidiger Amir Raisian am Dienstag auf X, ehemals Twitter.

Der Grund dafür sei die Aktivität auf Salehis Kanälen in den sozialen Medien, die Angehörige betreiben. Am Wochenende war Salehis Todesurteil bekannt geworden. Die Nachricht löste im Iran, aber auch anderen Ländern der Welt Entrüstung aus.

Foltervorwürfe und erneute Verhaftung

Kritik an dem Urteil, das im Zusammenhang mit Salehis Unterstützung für die Massenproteste im Herbst 2022 gefallen war, kam auch aus Deutschland. Salehis Verteidiger planen, juristisch gegen das Urteil vorzugehen. Im November war Salehi überraschend auf Kaution freigekommen.

Wenige Tage später veröffentlichte der 33-Jährige auf Youtube ein Video, in dem er der Justiz Folter während seiner Haft in Isfahan vorwarf. Daraufhin wurde der Musiker erneut verhaftet. Salehi war während der Protestwelle im Herbst 2022 festgenommen und später zunächst zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Rapper hatte in der Vergangenheit mit seinen kritischen Texten soziale und politische Missstände in dem Land angeprangert.

Im Zusammenhang mit Salehis Fall hatte die EU im Juni 2023 Verantwortliche mit Sanktionen belegt. Betroffen war unter anderem der Generalstaatsanwalt der Provinz Isfahan. Dieser hatte nach EU-Angaben damals Anklage gegen den Musiker erhoben. Der Rapper sei unter grausamen Bedingungen inhaftiert, hiess es vergangenes Jahr.

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