Im Jemen herrscht laut der Uno eine «komplexe Situation». Die Konfliktparteien kommen sich nicht näher, die Fronten sind verhärtet.
Martin Griffiths im jemen.
Der UN-Vermittler Martin Griffiths (Bildmitte) im Jemen. Laut ihm habe man es in dem Land mit «einer komplexen Situation zu tun». - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jemen ist eine Annäherung der Konfliktparteien nicht in Sicht.
  • Beide Seiten decken sich weiterhin mit Vorwürfen ein.

Die Annäherung der beiden Konfliktparteien im verheerenden Bürgerkrieg im Jemen stockt. Man habe gesehen, dass die Zeitpläne sowohl für den Abzug von Truppen aus der Hafenstadt Hudaida als auch für einen grossen Gefangenaustausch zwischen der Regierung und den Huthi-Rebellen verlängert wurden, teilte das Büro des UN-Vermittlers Martin Griffiths heute Montag mit.

«Wir haben es mit einer komplexen Situation vor Ort zu tun.» Die Waffenruhe in der umkämpften Küstenstadt Hudaida und auch der Austausch von etwa 16'000 Menschen in Gefangenschaft hatten Regierung und Rebellen im Dezember in Schweden vereinbart.

Vorwürfe eines Bruchs der Waffenruhe

Unterdessen landete Griffiths heute Montag in Jemens Hauptstadt Sanaa, wie Quellen am Flughafen bestätigten. Er will die verhärteten Fronten zwischen beiden Lagern – die sich zuletzt immer wieder gegenseitig den Bruch der Waffenruhe vorgeworfen hatten – aufweichen.

Nach Gesprächen in Sanaa sein deshalb auch ein Besuch in Hudaida und ein Treffen mit dem ehemaligen niederländischen General Patrick Cammaert geplant, der die Feuerpause mit seinem Team für die Vereinten Nationen überwacht.

Schwerste humanitäre Krise

Zuletzt kamen allerdings Sorgen um die Vereinbarung von Schweden auf, als berichtet wurde, Cammaert wolle von seiner Aufgabe zurücktreten.

Der Jemen-Krieg, der sich seit 2015 nach UN-Angaben zur schwersten humanitären Krise der Welt ausgewachsen hat, ist zugleich ein regionaler Konflikt. Saudi-Arabien und weitere arabische Verbündete unterstützen die international anerkannte Regierung des Jemen mit Luftangriffen, weil sie in den Huthi-Rebellen den wachsenden Einfluss des Erzfeindes Iran in der arabischen Welt sehen. Teheran unterstützt die Aufständischen.

Ad
Ad