Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat dem türkischen Militär in Syrien und in geringerem Mass auch den kurdischen Volksschutzeinheiten YPG Angriffe auf Zivilisten vorgeworfen.
Türkische Truppen übernehmen die Kontrolle über den Bursayah-Hügel, der die kurdisch gehaltene Enklave Afrin von der von der Türkei kontrollierten Stadt Azaz in Syrien trennt.
Türkische Truppen übernehmen die Kontrolle über den Bursayah-Hügel, der die kurdisch gehaltene Enklave Afrin von der von der Türkei kontrollierten Stadt Azaz in Syrien trennt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das türkische Militär beschiesst laut Amnesty International Afrin im Norden Syriens wahllos mit Artillerie.
  • Die Organisation rief auf, die Türkei und die YPG zu einem Ende der Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu drängen.

Das türkische Militär beschiesse den von den Kurdenmilizen gehaltenen Ort Afrin im Norden Syriens wahllos mit Artillerie, hiess es in einer am Mittwoch von Amnesty verbreiteten Mitteilung. Die kurdischen YPG-Einheiten würden ihrerseits den von türkischen Truppen besetzten syrischen Ort Azaz gut 20 Kilometer von Afrin entfernt mit Granaten und Raketen beschiessen. In beiden Orten seien bereits Dutzende Zivilisten getötet worden, teilte Amnesty unter Berufung auf Augenzeugenberichte mit, die geprüft worden seien.

Die türkische Armee hatte am 20. Januar eine Offensive im Norden Syriens begonnen. Das Gebiet wird von den YPG-Einheiten kontrolliert, die die Türkei für den syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei hält und bekämpft. Die USA hingegen unterstützen die YPG im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat.

Amnesty rief die USA, Russland und andere Staaten auf, die Türkei und die YPG zu einem Ende der Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu drängen. «Berichte über den wahllosen Artilleriebeschuss von Dörfern und städtischen Wohngebieten sind äusserst beunruhigend. Der Einsatz von Artillerie und anderer nicht zielgenauer Waffen ist nach internationalem Recht verboten, und alle Seiten sollten solche Angriffe sofort einstellen», forderte Amnesty.

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