Die israelische Regierung hat das Büro von Al-Dschasira in Ost-Jerusalem geschlossen und dessen Ausrüstung beschlagnahmt.
Al Jazeera
Die israelische Regierung hat das Al-Dschasira-Büro in Ost-Jerusalem geschlossen und die Ausrüstung des Senders beschlagnahmt. (Archivbild) - dpa

Nach der von der israelischen Regierung verfügten Schliessung von Al-Dschasira in Israel ist das Büro des arabischen Senders in Ost-Jerusalem durchsucht worden. Dabei seien Fernsehausrüstungen beschlagnahmt worden, berichteten mehrere israelische Medien am Sonntag übereinstimmend. Wie Al-Dschasira zudem mitteilte, nahmen israelische Kabel- und Satellitennetzanbieter den Sender aus ihren Angeboten.

Zuvor hatte die Regierung einstimmig beschlossen, die Tätigkeit der Fernsehanstalt in Israel zu unterbinden. «Al-Dschasira-Korrespondenten haben der Sicherheit Israels geschadet und gegen israelische Soldaten gehetzt», teilte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. «Es ist an der Zeit, das Sprachrohr der Hamas aus dem Land zu werfen.»

Al-Dschasiras Reaktion auf Vorwürfe

Al-Dschasira wies Vorwürfe der Voreingenommenheit zurück. «Das Al-Dschasira-Medien-Netzwerk verurteilt diesen kriminellen Akt aufs Schärfste, der die Menschenrechte und das grundlegende Recht auf Zugang zu Informationen verletzt», hiess es am Sonntag in einer Stellungnahme. Zugleich behält sich der Sender rechtliche Schritte vor.

Al-Dschasira wurde 1996 in Doha gegründet und galt als einer der ersten arabischen TV-Sender, der auch kritische Berichte über die Region veröffentlichte. Damit gewann er schnell an Popularität in der arabischen Welt. Kritiker werfen Al-Dschasira dagegen vor, als Sprachrohr der Hamas zu fungieren.

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