In Argentinien wurden 48 ehemalige Militärmitglieder wegen Verschleppung, Folter und Mord während der Diktatur 1976 – 1983 verurteilt.
Argentinien
Bilder von Opfern der argentinischen Militärdiktatur hängen am 29.11.2017 vor dem Gerichtshof in Buenos Aires. (Archivbild) - Dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im grössten Prozess der argentinischen Geschichte wurden 48 ehemalige Militärs verurteil.
  • 29 von ihnen erhielten lebenslänglich.
  • Sie wurden für die Verschleppung, Folterung und in den meisten Fällen auch Ermordung von 789 Menschen während der Militärdiktatur 1976 –1983 schuldig befunden.

Im grössten Prozess der argentinischen Geschichte sind 48 ehemalige Militärs wegen Menschenrechtsverletzungen zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt worden. 29 von ihnen erhielten lebenslange Haftstrafen, weitere 19 Angeklagte müssen zwischen 8 und 25 Jahre absitzen, wie ein Gericht in Buenos Aires am Mittwoch (Ortszeit) verkündete. Sie wurden für die Verschleppung, Folterung und in den meisten Fällen auch Ermordung von 789 Menschen während der Militärdiktatur 1976-1983 schuldig befunden.

Sechs der 54 Angeklagten wurden freigesprochen, unter ihnen der ehemalige Schatzsekretär der Diktatur, Juan Alemann. Zehn der Schuldigen waren schon in früheren Prozessen wegen anderer Menschenrechtsverletzungen zu Haftstrafen verurteilt worden, unter ihnen der ehemalige Marineoffizier Alfredo Astiz. Er wurde jetzt für die Verschleppung im Jahr 1977 der damals 17-jährigen Schwedin Dagmar Hagelin zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der fünfjährige Prozess befasste sich mit Menschenrechtsverletzungen in der berüchtigten Mechanikschule der Marine (ESMA), dem grössten Konzentrationslager der Militärdiktatur, in dem über 4000 Menschen getötet wurden. Unter den Opfern der Verurteilten waren auch zwei französische Nonnen. Acht weitere Opfer waren betäubt aus Flugzeugen in den La-Plata-Fluss abgeworfen worden.

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