Die Stimmung ist schon länger angeheizt. Im Unteralptal UR ärgern sich die Bewohner über die Herdenschutzhunde. Nach mehreren Zwischenfällen mit Bikern und Wanderern verlangen sie ein Verbot. Das wäre schweizweit einzigartig und würde für den Berufsschäfer einen massiven Einschnitt bedeuten.
Andermatt UR will erstes Verbot von Herdenschutzhunden - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Interessensgemeinschaft will Herdenschutzhunde im Gebiet Andermatt verbieten.
  • Die Hunde, welche Schafsherden vor dem Wolf schützen, hätten Biker und Wanderer verängstigt oder gar gebissen.
  • Der Berufsschäfer fürchtet, dass er ohne Hunde seine Schafe nicht mehr genug schützen kann.

Das Urserental gehört zu den schönsten Wanderregionen der Schweiz. Dieses erstreckt sich über die Gemeinden Andermatt, Hospental und Realp. Besonders durch den Einfluss des ägyptischen Investors Samih Sawiris lockt das Gebiet viele Touristen an. Doch die Bewohner selbst sehen diesen Tourismus-Aufschwung in Gefahr.

Grund sind die Herdenschutzhunde, welche im letzten Sommer für Zwischenfälle sorgten. Die Hunde bewachen über den Sommer eine Schafherde im Unteralptal und haben angeblich mehrmals Wanderer verängstigt. Sogar von Bissen ist die Rede. Eigentlich sollen die Hunde eine Herde von über 1'000 Schafen vor dem Wolf schützen.

Bevölkerung will Halteverbot von Herdenschutzhunden

Für die Bevölkerung im Urserental ist die Situation mit den Herdenschutzhunden unzumutbar. Rund 150 Personen haben kürzlich eine Initiative bei der Korporation Ursern eingereicht. Diese verlangt ein Halteverbot von Herdenschutzhunden, welches es so bisher in der Schweiz noch nicht gibt. Heute Morgen haben sich die verärgerten Bewohner mit der Korporation getroffen. Der Vorsteher und zugleich Urschner Talammann Hans Regli erklärt im Interview mit Nau, auf was man sich geeinigt hat.

Für den betroffenen Berufsschäfer Ernst Vogel wäre ein Verbot der Herdenschutzhunde ein massiver Einschnitt, wenn nicht gar Existenz-gefährdend. Nau-Reporterin Alexandra Aregger hat einen der letzten Schweizer Berufsschäfer im Luzerner Hinterland getroffen.

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