Wird Zohran Mamdani der erste muslimische Bürgermeister New Yorks?
Zohran Mamdani, ein politischer Senkrechtstarter, könnte als erster Muslim das Amt des New Yorker Bürgermeisters übernehmen.

Führende Vertreter der Opposition in den USA haben den New Yorker Bürgermeisterkandidaten Zohran Mamdani bei einer Grosskundgebung mit kämpferischen Reden unterstützt. Nicht nur in den Vereinigten Staaten würden viele Menschen die Wahl verfolgen, sagte der linke Senator Bernie Sanders bei einem Auftritt vor rund 13'000 Unterstützern im New Yorker Stadtteil Queens.
In einer Zeit wachsender sozialer Ungleichheit habe der Aufstieg des 34 Jahre jungen Senkrechtstarters das Potenzial, weit über die Millionenmetropole hinaus zu wirken. Mamdani – charismatisch, politisch links und erst seit 2018 US-Bürger – hat gute Chancen, der erste muslimische Bürgermeister New Yorks zu werden.
In Umfragen liegt er vor seinen Rivalen Andrew Cuomo und Curtis Sliwa. Cuomo verlor die Vorwahl der Demokraten gegen Mamdani und tritt nun als unabhängiger Kandidat an. Der Republikaner Sliwa liegt in Umfragen weit abgeschlagen hinter beiden.
Der Tenor des Abends in Queens war eindeutig: Die Bürgermeisterwahl am 4. November solle autoritären Tendenzen unter der Regierung von Präsident Donald Trump etwas entgegensetzen und zugleich ein Signal an das politische «Establishment» senden.
Mamdanis Kampagne gegen hohe Lebenshaltungskosten
Viele New Yorker hätten sich von der Demokratischen Partei entfremdet und Trump wegen seiner wirtschaftlichen Versprechen gewählt, sagte Mamdani. Spätestens jetzt sei klar: «Trump hat gelogen.» Deshalb gehe es darum, jene Arbeiterklasse zu schützen, «die er zurückgelassen hat». Trump hatte Mamdani wiederholt als «Kommunisten» bezeichnet und damit gedroht, im Falle seines Wahlsiegs weitere Bundesmittel für New York zu streichen.
Mamdanis zentrales Thema sind die hohen Lebenshaltungskosten in einer der teuersten Städte der Welt. Er verspricht eine Mietpreisbremse, kostenlose Busse und Gratis-Kinderbetreuung, finanziert durch höhere Steuern für Wohlhabende und Unternehmen. Immer wieder stimmte sein Publikum in Queens «Tax the Rich!»-Rufe an, zu Deutsch: «Besteuert die Reichen!».
Auch die bekannte Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, die einen New Yorker Wahlkreis vertritt, trat in Queens auf. Es sei «kein radikaler Akt», bezahlbaren Wohnraum, faire Löhne und Gesundheitsversorgung zu fordern oder sich mit Palästinensern und unterdrückten Menschen weltweit zu solidarisieren, sagte sie. «Das ist grundlegende Menschlichkeit.»
«Ein Sieg hier in New York wird den Menschen in unserem ganzen Land und auf der ganzen Welt Hoffnung und Inspiration geben», sagte der Politikveteran Sanders. Auch Trump verfolge die Wahl genau, erklärte der 84-Jährige. Wenn die New Yorker jemanden wie Mamdani wählten, könne das im ganzen Land Schule machen. Und das sei dann nicht nur eine Bedrohung für die Trump-Regierung, sondern auch für jene «Oligarchen», die mit nahezu unbegrenzten Wahlkampfspenden unfairen Einfluss auf die Politik nähmen.










