Weight Watchers insolvent: Diät-Ikone unter Druck der Konkurrenz
Weight Watchers beantragt Insolvenz in den USA. Schulden und der Boom von Abnehmspritzen setzen das Traditionsunternehmen massiv unter Druck.

Weight Watchers, seit Jahrzehnten bekannt für Diätprogramme und persönliche Treffen, hat in den USA Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet. Das Unternehmen will damit seine Schulden von 1,15 Milliarden Dollar (945 Millionen Franken) abbauen und sich neu aufstellen.
Der Geschäftsbetrieb läuft laut Weight Watchers ohne Einschränkungen für die weltweit über drei Millionen Mitglieder weiter. Die Firma betont, dass Kunden weiterhin Zugang zu allen Services und Angeboten haben, wie «ZDF» meldet.
Konkurrenz durch Apps und Abnehmspritzen
Die Gründe für die Krise sind vielfältig. Kostenlose Online-Kurse, Fitnessarmbänder und vor allem Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegowy machen dem klassischen Diätmodell zu schaffen, wie «CHIP» berichtet.
Weight Watchers versuchte, mit einer eigenen Telemedizin-Plattform am Boom der Abnehmspritzen teilzuhaben. Trotzdem gingen die Umsätze zuletzt weiter zurück.

Der Aktienkurs sackte nach der Insolvenzmeldung um mehr als die Hälfte auf 34 US-Cent ab. Die Ratingagentur S&P Global Ratings hatte das Unternehmen bereits im Februar wegen einer alternden Abonnentenbasis herabgestuft, wie «Euronews» berichtet.
Weight Watchers: Neustart als Wellness-Anbieter
Weight Watchers wurde 1963 gegründet und prägte mit seinem Punktesystem das Abnehmgeschäft. In den letzten Jahren positionierte sich das Unternehmen zunehmend als Wellness-Marke, die nachhaltige Ernährungsumstellung und Verhaltensänderung betont.
Das Insolvenzverfahren soll laut Unternehmensangaben innerhalb von 45 Tagen abgeschlossen sein. Ziel ist es, sich für langfristiges Wachstum und Erfolg neu aufzustellen, so die «Tagesschau».
Die Konkurrenz durch moderne Diättrends und Medikamente bleibt jedoch eine Herausforderung. Weight Watchers setzt auf die Unterstützung seiner Mitglieder und die eigene Community, um den Neustart zu schaffen.