USA stufen Kolumbien als «gescheitert» im Drogenkampf ein
Die USA haben Kolumbien wegen steigender Kokainproduktion und gescheiterter Anti-Drogen-Politik kritisiert.

Die USA haben Kolumbien als «nachweislich gescheitert» im Anti-Drogen-Kampf eingestuft. «Unter Präsident Gustavo Petro haben der Koka-Anbau und die Kokainproduktion Rekordwerte erreicht», heisst es in einem von US-Präsident Donald Trump unterzeichneten Memorandum. Trump warf Petro vor, die Lage durch verfehlte Politik verschärft zu haben.
Seine gescheiterten Versuche, Abkommen mit kriminellen Drogenorganisationen zu treffen, hätten die Lage nur verschärft, heisst es in dem Dokument. Der US-Präsident forderte «aggressivere Massnahmen zur Vernichtung der Koka-Pflanzen» sowie eine intensivere Kooperation mit den USA.
Kolumbien steht damit neben Afghanistan, Bolivien, Myanmar und Venezuela auf der Liste jener Länder, die nach US-Darstellung im vergangenen Jahr ihre internationalen Verpflichtungen im Kampf gegen illegale Drogen nicht erfüllt haben.
Zukunft der US-Hilfen ungewiss
Zugleich betonte Trump, dass Hilfen nicht automatisch eingestellt werden, da Kolumbien weiterhin als strategisch wichtig für die US-Interessen gilt. Der kolumbianische Präsident reagierte mit scharfer Kritik.
«Es endet die Abhängigkeit der kolumbianischen Armee und ihrer Streitkräfte von den Waffen der Vereinigten Staaten», zitierte die Zeitung «El Tiempo» den Präsidenten.
Kolumbien ist weltweit grösster Kokainproduzent. 2024 wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums etwa 880 Tonnen Kokain sichergestellt. Über Jahrzehnte erhält das Land umfangreiche Unterstützung aus den USA – etwa Ausrüstung, Ausbildung und logistische Hilfe -, um Drogenhandel, kriminelle Gruppen und Gewalt in der Region zu bekämpfen.