Im Fall der Tötung des Afroamerikaners Daunte Wright wurde in den USA ein Urteil gefällt: Die Geschworenen sprachen die Ex-Polizistin schuldig.
Demonstranten nehmen an einem Protestmarsch nach dem Tod von Daunte Wright teil. Foto: Ashlee Rezin Garcia/Chicago Sun-Times/AP/dpa
Demonstranten nehmen an einem Protestmarsch nach dem Tod von Daunte Wright teil. Foto: Ashlee Rezin Garcia/Chicago Sun-Times/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA wurde im April ein Afroamerikaner bei einem Polizeieinsatz getötet.
  • Die Ex-Polizistin wurde nun für schuldig befunden.
  • Statt eines Tasers hatte die Angeklagte ihre Dienstwaffe gezogen.

Die angeklagte weisse Ex-Polizisten des Totschlags für schuldig befunden worden. Dies im Fall der Tötung des Afroamerikaners Daunte Wright in den USA. Die Geschworenen sprachen die 49-Jährige am Donnerstag in Minneapolis in beiden Anklagepunkten schuldig. Das Strafmass soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

Der Fall hatte das Land aufgewühlt. Nach dem Tod des Mannes kam es zu massiven Protesten. Der 20-jährige Wright war im April nördlich von Minneapolis bei einem Polizeieinsatz erschossen worden.

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Angie Golson, Grossmutter von Daunte Wright, weint um ihr Enkelkind während einer Pressekonferenz in Minneapolis. Foto: Leila Navidi/Star Tribune/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Ex-Beamtin hatte behauptet, dass sie statt eines Elektroschockers (Taser) irrtümlich ihre Pistole gezogen habe. Sie hatte nach dem Vorfall ihre Kündigung eingereicht.

Wright starb nur wenige Kilometer entfernt von einem Verhandlungssaal in Minneapolis. In diesem lief der Prozess um den brutalen Tod von George Floyd. Floyd war ebenfalls bei einem Polizeieinsatz getötet worden.

Strafmass noch nicht verkündet

Die Ex-Polizistin wurde von den Geschworenen des Totschlags ersten und zweiten Grades für schuldig befunden. Im deutschen Rechtsgebrauch entspricht Totschlag ersten Grades wohl am ehesten dem des Totschlags. Totschlag zweiten Grades entspricht hingegen eher der fahrlässigen Tötung. Die Richterin gab einem Antrag nicht statt, die 49-Jährige bis zur Verkündung des Strafmasses auf freiem Fuss zu lassen.

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Kim Potter wurde schuldig gesprochen. - Hennepin County Sheriff's Office/AFP/Archiv

Die ehemalige Polizistin Kim Potter hatte während der Verhandlung ausgesagt, Wright bei der Verkehrskontrolle versehentlich angeschossen habe. Es handle sich um einen bedauerlichen Fehler, kein Verbrechen, sagte ihr Anwalt.

Wright habe versucht, den Beamten zu entkommen. Dies, als diese versucht hätten, ihm Handschellen anzulegen, weil gegen ihn ein Haftbefehl wegen Waffenbesitzes vorgelegen hätte. Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass die Angeklagte fahrlässig und rücksichtslos gehandelt habe. Wrights Tod sei vermeidbar gewesen.

Die Angeklagte war während der Verhandlung in Tränen ausgebrochen und hatte sich entschuldigt. Das Urteil nahm sie äusserlich gelassen entgegen. Auf Totschlag ersten Grades stehen bis zu 15 Jahre Haft. Die Justiz in Minnesota hält sich jedoch an Richtlinien, die in der Regel ein geringeres Strafmass vorsehen.

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