US-Aussenminister Rubio irritiert mit Kreuz auf Stirn
US-Aussenminister Marco Rubio sorgt bei einem Interview mit einem Kreuz auf der Stirn für Irritation. Doch dies ist nicht der einzige Grund zur Kontroverse.

US-Aussenminister Marco Rubio hat in einem Interview beim konservativen Sender Fox ein grosses, schwarzes Aschenkreuz auf der Stirn getragen. Dies geschah im Kontext des christlichen Brauchs des Aschermittwochs.
Kreuz auf Stirn: Signal an konservative Christen?
Wie «T-Online» berichtet, habe der bekennende Katholik Rubio offenbar seinen Glauben öffentlich zeigen wollen. In den USA sei dies auch für Politiker nicht unüblich.
In den USA, wo rund 21 Prozent der Bevölkerung katholisch sind, wird der Aschermittwoch laut «Sonntagsblatt» vielerorts praktiziert. Die katholische Kirche spiele eine bedeutende Rolle im religiösen Leben des Landes und verfüge über Einfluss auf politische Entscheidungen.
Einige Beobachter werten das Aschekreuz Rubios als Signal an konservative Wähler, wie unter anderem der «Tagesspiegel» ausführt. Präsident Trump hatte zuvor ebenfalls betont, dass die USA ein christliches Land seien, und eine Messe im Weissen Haus abgehalten.
Moskau begrüsst Rubio-Wortwahl
Rubios Auftritt erregte jedoch nicht nur wegen des religiösen Zeichens Aufmerksamkeit. Die Kombination mit seinen Aussagen zum Ukraine-Konflikt entfachte Diskussionen über das Verhältnis von Religion und Politik.
So bezeichnete der Aussenminister den Krieg in der Ukraine als einen «Stellvertreterkrieg zwischen den Atommächten USA und Russland». Diese Aussage wurde laut «Spiegel» von Kremlsprecher Dmitrij Peskow explizit begrüsst.
Die Kombination aus religiösem Zeichen und kontroversen Aussagen führte zu weithin gemischten Reaktionen. Während konservative Kreise Rubios Auftritt lobten, kritisierten andere seine Wortwahl zum Ukraine-Konflikt scharf.
Busse und Vergänglichkeit
Der Aschermittwoch markiert den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern. In katholischen Gottesdiensten wird Gläubigen ein Kreuz aus geweihter Asche auf die Stirn gezeichnet.

Das Symbol soll an Busse und Vergänglichkeit erinnern, der Brauch geht laut «EKD» auf das 11. Jahrhundert zurück. Er symbolisiert demnach innere Reinigung sowie den Beginn einer Phase der Besinnung und Umkehr.