Bei den Midterm-Wahlen in den USA ziehen sich die Auszählungen der Stimmen hin, wobei sich das Resultat der Republikaner verschlechtert. Trump wittert Betrug.
Donald Trump während Rede.
Donald Trump wirft den Demokraten vor, Wahlbetrug begangen zu haben. Beweise dafür hat er keine. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump beschuldigt Demokraten, massiven Wahlbetrug begangen zu haben.
  • Beweise für seine Vorwürfe hat er allerdings keine.
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US-Präsident Donald Trump hat seinen Vorwurf des Betrugs bei den jüngsten Kongress- und Gouverneurswahlen verschärft. In einem Interview erhob er die Anschuldigung, dass Mitglieder der oppositionellen Demokraten sich verkleidet und mehr als einmal abgestimmt hätten.

Belege für diesen Vorwurf führte der Präsident nicht an. «Die Republikaner gewinnen nicht, und das ist wegen potenziell illegaler Stimmen», sagte Trump in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der rechtsgerichteten Website «The Daily Caller».

Verkleidet an die Urne?

Es hätten sich Menschen in die Schlangen an den Urnen eingereiht, die «absolut nicht zur Wahl berechtigt sind». Nach ihrer ersten Stimmabgabe hätten sie dann «einen anderen Hut angezogen, ein anderes Hemd angezogen» und seien wieder in die Wahllokale hineingegangen, um nochmal einen Wahlzettel einzuwerfen.

Bei den Wahlen am 6. November hatten Trumps Republikaner ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus an die Demokraten verloren. Ihre Mehrheit im Senat konnten die Republikaner hingegen verteidigen. Dies steht seit der Wahlnacht fest, obwohl die Auszählungen in einigen Einzelrennen noch immer andauern.

Sieg deutlicher als angenommen

Bei den sich hinziehenden Auszählungen wurde in den Tagen seit der Wahl zunehmend deutlich, dass der Sieg der Demokraten bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus deutlicher ausfällt als in der Wahlnacht geschätzt - und sie auf der anderen Seite weniger Sitze im Senat an die Republikaner abgeben müssen als anfangs angenommen.

Für Trump und die Republikaner hat sich der Gesamtausgang der Wahlen also in den vergangenen Tagen verschlechtert. So stellte sich erst am am Montag heraus, dass im Bundesstaat Arizona die Demokratin Kyrsten Sinema in einem extrem engen Rennen die Wahl zum US-Senat gegen ihre republikanische Rivalin Martha McSally gewann.

Vorwürfe bereits nach Präsidentschaftswahl

Weiter offen ist der Ausgang der Wahlen zu einem Senatssitz sowie für den Gouverneursposten im Bundesstaat Florida. Dort laufen Neuauszählungen. In beiden Fällen lagen die republikanischen Kandidaten nach Abschluss der ersten Zählungen nur wenige tausend Stimmen vor ihren demokratischen Rivalen.

Den Vorwurf des massiven Wahlbetrugs hatte Trump bereits nach der Präsidentschaftswahl 2016 erhoben. Trotz seines Sieges haderte er mit dem Ergebnis - weil er lediglich die Mehrheit der Stimmen im entscheidenden Wahlleutekollegium erzielte, im landesweiten Ergebnis aber rund drei Millionen Stimmen hinter der Demokratin Hillary Clinton lag.

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