Der UN-Sicherheitsrat reagiert auf die jüngsten Raketentests in Nordkorea. Das Gremium soll am Dienstag die Sachlage besprechen.
Raketentest in Nordkorea
Dieses von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA in Nordkorea am 25.03.2021 zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Test mit einer nordkoreanischen Kurzstreckenrakete. Foto: -/KCNA/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea hatte am Donnerstag zwei Geschosse von seiner Ostküste abgefeuert.
  • Die europäischen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates fordern nun eine Sitzung dazu.
  • Gleichzeitig spannt sich die Situation zwischen den USA und Nordkorea immer weiter an.

Nach Nordkoreas jüngstem Raketentest haben die europäischen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats eine nicht-öffentliche Sitzung des Gremiums zu dem Vorfall gefordert.

Die Vetomächte Frankreich und Grossbritannien sowie die nicht-ständigen Sicherheitsratsmitglieder Irland, Estland und Norwegen beantragten die Sitzung für Dienstag. Das teilten UN-Diplomaten am Freitag (Ortszeit) in New York mit.

Überdies habe ein Ausschuss zu den UN-Sanktionen gegen Nordkorea seine Experten um eine Untersuchung des neuerlichen Raketentests gebeten. In dem Gremium sind dieselben 15 Staaten vertreten wie im UN-Sicherheitsrat. Die Mitglieder trafen sich am Freitag auf Antrag der USA.

Raketentest in Nordkorea
Dieses von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am 25.03.2021 zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Test mit einer nordkoreanischen Kurzstreckenrakete. Foto: -/KCNA/dpa - dpa

Nordkorea hatte am Donnerstag zwei Geschosse von seiner Ostküste abgefeuert. Japans Regierungschef Yoshihide Suga sprach von ballistischen Raketen. Nach nordkoreanischen Angaben handelte es sich um den Test einer neuen «taktischen Lenkwaffe».

Pjönjang droht Washington nach Biden-Kritik

Es war Nordkoreas erster Raketentest seit dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden im Januar. Biden verurteilte den Raketentest als Verstoss gegen UN-Resolutionen. Er kündigte an, die USA würden «angemessen antworten», wenn Nordkorea sich bei seinen Raketentests «für Eskalation entscheidet».

senat der vereinigent staaten
US-Präsident Joe Biden wird das Gesetz des Senats der Vereinigen Staaten unterzeichnen. - dpa

Am Freitag reagierte darauf Ri Pyong Chol, ein führender Vertreter des nordkoreanischen Raketensystems, mit scharfer Kritik. Bidens Äusserungen zeigten dessen «tief verwurzelte Feindseligkeit» gegenüber Nordkorea, erklärte Ri nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA. «Solche Äusserungen des US-Präsidenten sind ein unverhohlener Übergriff auf das Recht unseres Staates auf Selbstverteidigung», schrieb der Nordkoreaner. Es sei eine gegen Nordkorea gerichtete Provokation.

nordkorea
Ein von der offiziellen nordkoreanischen Zentralen Nachrichtenagentur (KCNA) veröffentlichtes Foto zeigt den stellvertretenden Vorsitzenden der Zentralen Militärkommission der Arbeiterpartei Koreas Ri Pyong-Chol (links) während einer Militärparade anlässlich des 75. Gründungsjubiläums der Arbeiterpartei Koreas auf dem Kim-Il-Sung-Platz in Pjöngjang, Nordkorea, am 10. Oktober 2020. - Keystone

Er drohte: Die USA «könnten sie mit etwas konfrontiert werden, das nicht gut ist.» Dies, wenn sie mit ihren «gedankenlosen Äusserungen» weiter machen würden, ohne an die Konsequenzen zu denken. Nordkorea sei bereit, «unsere gründliche und überwältigende militärische Stärke weiter auszubauen».

Nordkorea darf laut mehreren Resolutionen des UN-Sicherheitsrats keine ballistischen Raketen entwickeln und steht wegen seiner Waffenprogramme unter internationalen Sanktionen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte in den vergangenen Jahren auf eine Annäherung an Bidens Vorgänger Donald Trump gesetzt. Dies, um eine Aufhebung von Sanktionen zu erreichen. Die Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang über einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms liegen aber bereits seit Februar 2019 auf Eis.

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