Die US-Regierung will verstärkt daran arbeiten, die Sicherheit tausender afghanischer Hilfskräfte der abziehenden internationalen Truppen zu garantieren.
Ehemalige Übersetzer der internationalen Truppen demonstrieren in Kabul
Ehemalige Übersetzer der internationalen Truppen demonstrieren in Kabul - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Visa-Anträge bisher nicht bearbeitet.
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«Wir sehen, dass eine beträchtliche Anzahl an Afghanen die USA und die Koalition unterstützt haben und dass sie in Gefahr sein könnten», teilte US-Generalstabschef Mark Milley in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung mit. Eine «sehr wichtige Aufgabe» bestehe nun darin, «dass wir ihnen treu bleiben und tun, was notwendig ist, um ihren Schutz zu gewährleisten».

Falls nötig müssten sie dafür aus dem Land gebracht werden, «wenn sie das wollen», sagte Milley. Das Aussenministerium übernimmt dem US-General zufolge die Federführung für den Umzug der ehemaligen Übersetzer und weiterer Hilfskräfte. Befürchtet würden Vergeltungsangriffe der radikalislamischen Taliban.

Im Rahmen eines Programms, das vor mehr als einem Jahrzehnt ins Leben gerufen wurde, haben die USA 26.500 Einwanderungsvisa unter anderem für afghanische Dolmetscher und Spezialkräfte genehmigt. Doch nur 16.000 Visa wurden bislang ausgestellt, 18.000 Anträge sind noch nicht bearbeitet. US-Abgeordnete hatten zuletzt gewarnt, dass die Abarbeitung bis zu zwei Jahren dauern könnte. US-Medienberichten zufolge könnten einige der Hilfskräfte bis zum Abschluss der Verfahren in Drittstaaten oder das US-Aussengebiet Guam ausreisen.

US-Präsident Joe Biden hat einen vollständigen Truppenabzug aus Afghanistan bis spätestens 11. September angekündigt. Seit Ende April läuft der Rückzug der Nato-Truppen. Laut US-Verteidigungsminister Lloyd Austin liegen die USA beim Abzug leicht vor dem Zeitplan. Die Taliban verstärkten zuletzt ihre Angriffe auf die afghanischen Sicherheitskräfte.

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