Gestern Mittwoch kamen bei einem Flugzeug-Absturz nahe Teheran 176 Menschen ums Leben. Sowohl die USA als auch Kanada gehen von einem Abschuss aus.
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Justin Trudeau geht beim Flugzeug-Absturz nahe Teheran von einem Abschuss aus. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern Mittwoch starben bei einem Flugzeug-Absturz nahe Teheran 176 Menschen.
  • Kanada und die USA gehen davon aus, dass die Maschine von Iran-Raketen getroffen wurde.
  • Im Internet ist ein Video aufgetaucht, dass den Abschuss zeigen soll.

Gestern Mittwoch kamen bei einem Flugzeug-Absturz nahe der iranischen Hauptstadt Teheran alle 176 Passagiere ums Leben.

Nun tauchte eine kurze Videosequenz auf Twitter auf, auf der deutlich zu sehen ist, wie das Flugzeug von einer Boden-Luft-Rakete getroffen wird.

Wenige Sekunden nachdem am Himmel eine Explosion zu sehen ist, hört man einen Knall. Das Video stellte ein User namens Nariman Gharib der «New York Times» zur Verfügung. Die Zeitung gibt an, die Echtheit der Aufnahme verifiziert zu haben.

Kanada und USA sprechen von iranischer Rakete

Auch die kanadische Regierung geht von einem Abschuss der Maschine aus. Man habe Informationen, dass die Boeing von einer iranischen Rakete getroffen worden sei, sagte Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau am Donnerstag in einer TV-Ansprache.

Mitarbeiter des Pentagons geben dem Iran die Schuld, wie verschiedene Medien berichten: Das ukrainische Flugzeug soll von iranischen Flugabwehrraketen abgeschossen worden sein.

Iranische Experten beginnen mit Ermittlungen zum Absturz.
Iranische Experten beginnen mit Ermittlungen zum Absturz. - IRNA/AFP

US-Regierungsbeamte hielten dies für hoch wahrscheinlich, berichtete der TV-Sender CBS am Donnerstag unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen. Das Nachrichtenmagazin «Newsweek» berichtete unter Berufung auf zwei Pentagon-Mitarbeiter, dies sei versehentlich geschehen.

Die Annahme sei, dass das iranische Luftabwehrsystem aktiv gewesen sein könnte, nachdem am Mittwoch vom Iran aus Raketen auf von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak abgefeuert worden waren, berichtete «Newsweek». Der Iran hatte zuvor Spekulationen über einen Abschuss bereits zurückgewiesen.

Donald Trump hat «Verdacht»

US-Präsident Donald Trump heizte Mutmassungen über die Absturzursache der Maschine unterdessen an. «Ich habe meinen Verdacht», sagte Trump am Donnerstag im Weissen Haus. «Ich will das nicht sagen, weil andere Menschen auch diesen Verdacht haben. Es ist eine tragische Angelegenheit.»

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US-Präsident Donald Trump heizte Mutmassungen über die Absturzursache unterdessen an. (Archivbild) - Keystone

Trump sagte weiter: «Jemand könnte einen Fehler gemacht haben.» Einige Menschen vermuteten, dass es einen mechanischen Fehler gegeben haben könnte. Er persönlich glaube, das stehe nicht zur Debatte. Auf die Frage, ob die Maschine aus Versehen abgeschossen worden sein könnte, sagte er allerdings: «Das weiss ich wirklich nicht.»

Britische Regierung fordert «transparente Untersuchung»

Bei dem Absturz inmitten des bewaffneten Konflikts zwischen den Iran und den USA waren am Mittwoch mehr als 170 Menschen ums Leben gekommen. Die britische Regierung forderte am Donnerstag eine «vollständige und transparente Untersuchung» zur Ursache des Absturzes.

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Alle 176 Passagiere kamen beim Flugzeug-Absturz im Iran ums Leben. - Keystone

Die iranischen Behörden bekräftigten am Donnerstag erneut, dass eine technische Ursache zu der Katastrophe geführt habe. «Wegen eines technischen Defekts hat die Maschine Feuer gefangen, und dies führte zum Absturz», sagte Verkehrs- und Transportminister Mohammed Eslami der Nachrichtenagentur Isna.

Die Ukraine schliesst hingegen einen Raketenangriff oder einen Terroranschlag als Ursache nicht aus.

Iran und Ukraine wollen Ursache gemeinsam aufklären

Die Präsidenten des Irans und der Ukraine einigten sich auf eine gemeinsame Zusammenarbeit zur Aufklärung der Absturzursache.

«Expertenteams beider Länder sollten die genaue Absturzursache gründlich untersuchen», sagte Hassan Ruhani seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj in einem Telefongespräch am Donnerstag.

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