Im März starb ein Afroamerikaner an den Folgen eines brutalen Polizeieinsatzes in Rochester (New York). Nun wurden sieben Beamte suspendiert.
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Ein Demonstrant steht während einer Demonstration vor Polizisten. Nachdem ein 41-jähriger Afroamerikaner infolge eines brutalen Polizeieinsatzes verstarb, wurden sieben Beamte vom Dienst suspendiert. Foto: Adrian Kraus/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Adrian Kraus
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im März starb ein Afroamerikaner bei einem brutalen Polizeieinsatz in Rochester.
  • Nun teilte die Bürgermeisterin mit, dass sieben Beamte deswegen suspendiert wurden.
  • Der Tod George Floyds hat eine heftige Debatte über Rassismus und Polizeigewalt entfacht.

Nach einem Zwischenfall bei einem Polizeieinsatz im US-Bundesstaat New York, war ein Schwarzer gestorben. Sieben Beamte wurden daraufhin vom Dienst suspendiert. Das sagte die Bürgermeisterin der Stadt Rochester im Nordwesten des Bundesstaats am Donnerstag (Ortszeit). Der Zwischenfall habe sich bereits im März ereignet, berichteten US-Medien.

Zahlreiche Proteste in Rochester

Ein Video zeigt, wie mehrere Polizisten einen 41-jährigen Mann festnehmen. Er rannte nackt und dem Anschein nach unter Drogeneinfluss durch die Strassen.

Sie zogen ihm eine Art Kapuze über und drücken seinen Kopf auf den Asphalt. Die Kapuze habe die Beamten davor schützen sollen, angespuckt zu werden. Eine Woche später starb der Mann im Krankenhaus.

Rochester Police Death
Dieses Foto einer Body-Cam eines Polizisten zeigt den Vorfall in Rochester USA. - Keystone

Zahlreiche Menschen protestierten in Rochester und anderen Städten erneut gegen Polizeigewalt und Rassismus. Die Staatsanwältin des Bundesstaats New York, Letitia James, versprach eine «faire und unabhängige Untersuchung».

Vorfälle von Polizeigewalt erschüttern das Land

Auch in der Hauptstadt Washington war es zu einem Zwischenfall gekommen, bei dem ein Schwarzer von einem Polizeibeamten getötet wurde. Eine Streife war am Mittwoch alarmiert worden. Diese habe im Südosten der Stadt Berichte über eine bewaffnete Person zu prüfen sollen, wie die Polizei mitteilte.

Beim Eintreffen der Beamten seien zwei Personen zu Fuss geflohen. Eine von ihnen habe dabei mit einer Pistole hantiert. Deswegen habe ein Beamter einen Schuss auf sie gefeuert, hiess es weiter. Der 18-Jährige erlag wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Black Lives Matter
Der Tod von George Floyd hatte weltweit «Black Lives Matter»-Bewegung ausgelöst. (Archivbild) - Keystone

Die Polizei veröffentlichte am Donnerstag auch das Video der Bodycam des Polizisten. Es zeigt die Verfolgung und den Schuss auf den Verdächtigen. Die an dem Einsatz beteiligten Beamten wurden für die Dauer einer Untersuchung beurlaubt, hiess es.

In der kalifornischen Metropole Los Angeles wiederum hatte ein Beamter am Montag einen schwarzen Radfahrer erschossen. Er habe eine Pistole bei sich getragen.

George Floyd und Jacob Blake – zwei von vielen Opfern

Ende Mai töteten Polizisten den unbewaffneten Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Einsatz in der Stadt Minneapolis. Seither hat sich in den USA eine heftige Debatte um Rassismus und Polizeigewalt entwickelt, die auch zu Protesten führte.

familie george floyd
Ein Bild von George Floyd im US-Bundesstaat Texas. - AFP/Archiv

Erst vor zwei Wochen schoss die Polizei dem Afroamerikaner Jacob Blake in der Stadt Kenosha (Wisconsin) mehrfach in den Rücken. Der Fall von Jacob Blake, der schwer verletzt überlebt hat, führte zu neuen Protesten.

jacob blake
Jacob Blake Sr., Vater von Jacob Blake, spricht während des 57. Jahrestages der «I Have A Dream»-Rede von Martin Luther King. - dpa
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