UN-Generalsekretär António Guterres hat zu einer friedlichen Beilegung der Krise nach der Präsidentschaftswahl im westafrikanischen Guinea aufgerufen.
Demonstranten in Conakry, der Hauptstadt von Guinea
Demonstranten in Conakry, der Hauptstadt von Guinea - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Oppositionskandidat Diallo will Condés Wahlsieg vor gerichtlich anfechten.

Beide Seiten müssten dafür sorgen, dass die Gewalt umgehend beendet wird, erklärte Guterres am Samstag. Er forderte Amtsinhaber Alpha Condé und die Opposition zu Gesprächen über einen «friedlichen» Ausweg auf.

Condé war zuvor zum Sieger der Wahl vom vergangenen Sonntag erklärt worden. Der 82-Jährige habe laut vorläufigem Ergebnis 59,49 Prozent der Stimmen erhalten, teilte die Wahlkommission am Samstag mit. Oppositionskandidat Cellou Dalein Diallo kam demnach auf 33,5 Prozent.

Diallo hatte sich bereits am Montag zum Wahlsieger erklärt, was die Wahlkommission umgehend zurückgewiesen hatte. Bei Zusammenstössen zwischen Diallo-Anhängern und Sicherheitskräften starben seither mindestens neun Menschen.

Auch am Samstag gingen Unterstützer des Oppositionsführers in der Hauptstadt Conakry auf die Strasse, um gegen das Wahlergebnis zu protestieren. Diallo sagte der Nachrichtenagentur AFP, seine Partei werde weiter zu Protestaktionen aufrufen und die Wahl zugleich vor dem Verfassungsgericht anfechten, auch wenn er keine grossen Hoffnungen in die Justiz setze. Diallos Partei UFDG sprach von einem «massiven Betrug».

Die Wahlen in Guinea hatten unter erheblichen politischen Spannungen stattgefunden. Der umstrittene Amtsinhaber von der Partei Sammlungsbewegung des Volkes von Guinea (RPG) hatte sich um eine dritte Amtszeit beworben, was schon im Vorfeld zu heftigen Protesten geführt hatte, bei denen dutzende Menschen getötet worden waren.

Condé hatte bereits die Präsidentschaftswahlen in den Jahren 2010 und 2015 gewonnen. Bisher waren in dem westafrikanischen Land den Präsidenten nur zwei Amtszeiten erlaubt.

Menschenrechtsgruppen werfen dem Präsidenten eine zunehmend autoritäre Politik vor. Condé hatte im März eine Verfassungsänderung per Referendum durchgesetzt. Laut Auslegung der RPG wird durch das Inkraftsetzen der neuen Verfassung Condé eine weitere Amtszeit ermöglicht.

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