Mit dem Lander «Nova-C» ist dem US-Unternehmen Intuitive Machines als Erstes eine kommerzielle Mondlandung geglückt.
Odysseus-Mondlandefähre
HANDOUT - Dieses von Intuitive Machines zur Verfügung gestellte Bild zeigt die Odysseus-Mondlandefähre über der nahen Seite des Mondes nach dem Eintritt in die Mondumlaufbahn am Mittwoch. Foto: -/Intuitive Machines via AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits bis zum 8. März 2024 - sda - Keystone/Intuitive Machines via AP/-

Das Wichtigste in Kürze

  • Dem US-Unternehmen Intuitive Machines ist die erste kommerzielle Mondlandung gelungen.
  • Der Lander «Nova-C» erreichte in der Nacht zu Freitag den Erdtrabanten.
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Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist eine kommerzielle Landung auf dem Mond geglückt. Der unbemannte Lander «Nova-C» des US-Unternehmens Intuitive Machines setzte in der Nacht zu Freitag auf dem Erdtrabanten auf, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte.

Es ist die erste – wenn auch unbemannte – US-Mondlandung seit den legendären Apollo-Missionen vor mehr als 50 Jahren. Nasa-Chef Bill Nelson sprach von einem «Triumph».

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In welchem Zustand sich «Nova-C» nach der Landung befand, war zunächst nicht klar. Es seien zunächst nur schwache Signale empfangen worden, hiess es aus dem Kontrollzentrum. Man arbeite daran, stärkere Signale zu bekommen und mehr über den genauen Zustand des Landers zu erfahren.

«Nova-C»
Der Mond-Lander «Nova-C» der US-Firma Intuitive Machines. - Nick Rios/Intuitive Machines/dpa

Der «Nova-C»-Lander mit dem Spitznamen «Odysseus» ist etwa so gross wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung befördern. Einen grossen Teil davon hat die Nasa mit Forschungsgeräten und anderem Material belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Zudem hat der US-Künstler Jeff Koons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mitgeschickt.

«Nova-C» vor rund einer Woche gestartet

«Nova-C» war vor rund einer Woche vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Transportmittel war eine «Falcon 9»-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Technologie-Milliardär Elon Musk. Die Mission ist Teil des Nasa-Programms «CLPS» (Commercial Lunar Payload Services).

Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen ansammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet. Insgesamt sind für das «CLPS»-Programm bis 2028 rund 2,6 Milliarden Dollar (etwa 2,3 Milliarden Franken) veranschlagt.

«Nova-C»
Der Lander «Nova-C» der US-Firma Intuitive Machines startet vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. - John Raoux/AP/dpa

Intuitive Machines bekam für die «Nova-C»-Mission rund 77 Millionen Dollar. Das Unternehmen mit Sitz im texanischen Houston war 2013 unter anderem vom US-iranischen Unternehmer Kam Ghaffarian gegründet worden, der auch hinter der Firma Axiom Space steht, die gerade erst wieder mit einer kommerziellen Mission Raumfahrer zur Internationalen Raumstation schickte.

Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft: Das US-Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh schickte im Januar die «Peregrine»-Kapsel los – ebenfalls Teil des «CLPS»-Programms der Nasa.

Störung des Antriebssystems

Schon kurz nach dem Start gab es jedoch Probleme aufgrund einer Störung des Antriebssystems. Den Ingenieuren gelang zwar zeitweilig eine Stabilisierung der Kapsel, das Ziel einer Mondlandung musste aber aufgegeben werden. Wenige Tage später verglühte «Peregrine» in der Erdatmosphäre.

Kurz darauf setzte der Lander «SLIM» (Smart Lander for Investigating Moon) der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa zwar sanft auf dem Mond auf, hatte allerdings zunächst Probleme mit der Energieversorgung. Erst nach tagelangem Stromausfall konnte «SLIM» dann doch noch in Betrieb gehen. Damit ist Japan – nach den USA, Russland, China und Indien – das fünfte Land, das erfolgreich eine unbemannte Landung auf dem Mond vollbracht hat. Im April vergangenen Jahres war eine japanische Firma mit einer ähnlichen Mission gescheitert.

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