Clarence Thomas: Supreme-Court-Richter wegen Luxusreisen in Kritik

Clarence Thomas, Richter am US-Supreme-Court steht in der Kritik. Er soll über mehrere Jahre Luxusreisen von einem Milliardär angenommen haben, welcher Grossspender für konservative Projekte ist. Dies berichtete die Investigativ-Publikation «ProPublica».

Der Demokrat Dick Durbin sagte dazu: «Das höchste Gericht des Landes sollte nicht die niedrigsten ethischen Standards haben». Durbin ist Vorsitzender des Justizausschusses im US-Senat.

«ProPublica» nennt als Beispiel eine Reise nach Indonesien im Jahr 2019. Diese hätten Clarence Thomas und seine Ehefrau Ginni an Bord der Jacht des Milliardärs verbracht. Sie seien auch in dessen Privatjet unterwegs gewesen. Thomas reagierte dem Bericht nach nicht auf einen detaillierten Fragenkatalog zu den Einladungen.

Der erzkonservative Richter hatte zuletzt immer wieder für Aufregung gesorgt. Entsetzen hatte vergangenes Jahr eine Stellungnahme des Juristen ausgelöst. Diese veröffentlichte er im Zuge des Urteils, welches das Recht auf Abtreibung in den USA gekippt hat. Er schrieb, dass Entscheidungen, die das Recht auf Verhütung oder Sex unter gleichgeschlechtlichen Partnern verankern, überprüft werden müssten.

Nach der Niederlage Donald Trumps bei der Präsidentschaftswahl 2020 soll Ehefrau Ginni versucht haben, gegen den Wahlausgang vorzugehen. Dies berichteten mehrere Medien.

Sie gilt als treue Trump-Anhängerin. Kritiker forderten, dass Thomas wegen Befangenheit bei Fällen rund um Trump am Supreme Court nicht auf der Richterbank sitzen sollte. Dem kam Thomas bisher nicht nach.

Die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez forderte, dass Clarence Thomas seines Richteramts enthoben wird. Alberto Gonzales, Justizminister unter dem früheren republikanischen Präsidenten George W. Bush, sagte dem Sender CNN, er glaube nicht, dass die Einladungen Thomas’ Entscheidungen beeinflusst hätten. Er mache sich aber Sorgen darüber, welches Bild der Supreme Court in der Öffentlichkeit abgebe.