Chelsea Manning wurde nach 62 Tagen aus der Haft entlassen. Bereits in einer Woche könnte sie aber wieder inhaftiert werden.
Chelsea Manning
Chelsea Manning soll aus der Beugehaft entlassen werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Chelsea Manning ist nach 62 Tage aus der Haft entlassen worden.
  • Weil sie sich weigerte, den Geschworenen Fragen zu beantworten, droht ihr erneute Haft.

62 Tage war Chelsea Manning wegen Missachtung des Gerichts inhaftiert, die Whistleblowerin wollte Geschworenen keine Fragen zu Wikileaks beantworten. Nun ist sie wieder frei – womöglich aber nur eine Woche lang.

Die frühere Wikileaks-Informantin Chelsea Manning ist nach zwei Monaten Beugehaft wieder auf freiem Fuss – zumindest vorübergehend. Mannings Anwälte teilten mit, Grund für die Freilassung sei, dass die Amtszeit der Grand Jury abgelaufen sei.

Chelsea Manning beantwortete keine Geschworenen-Fragen

Manning hatte sich geweigert, den Geschworenen Fragen zur Enthüllungsplattform des australischen Wikileaks-Gründers Julian Assange zu beantworten: Assange wurde im vergangenen Monat in London festgenommen. Die USA fordern Assanges Auslieferung.

Chelsea Manning war am 8. März in Beugehaft genommen worden. Ihre Mandantin sei bereits vor ihrer Freilassung eine neue Vorladung vor eine anderen Grand Jury zugestellt worden.

Das teilten die Anwälte der Whistleblowerin am Freitag mit. Vor diesen Geschworenen solle sie bereits am kommenden Freitag aussagen.

Haft droht bei erneuter Aussageverweigerung

Es sei deshalb denkbar, dass sie noch am selben Tag wieder wegen Missachtung des Gerichts in Beugehaft genommen werde. Manning werde weiterhin keine Fragen beantworten und beharre darauf, dass sie das Recht habe, ihre Aussage zu verweigern.

Die USA werfen Assange Verschwörung mit Manning vor, um ein Passwort eines Computernetzwerks der Regierung zu knacken. Manning hatte im Jahr 2010 schwere Verfehlungen von US-Militärangehörigen unter anderem im Irak und in Afghanistan über Wikileaks öffentlich gemacht.

Ein Video zeigte unter anderem, wie eine US-Hubschrauberbesatzung im Irak wehrlose Zivilisten tötete. Das Video war der erste grosse Enthüllungserfolg der Plattform Wikileaks.

Computerexperte im Irak-Krieg

Manning hatte im Irak-Krieg als Computerexperte für die US-Streitkräfte gearbeitet und grosse Datenmengen geheimen Materials an Wikileaks weitergeleitet. Sie war 2010 in Untersuchungshaft genommen worden.

2013 wurde sie bei einem Militärgerichtsverfahren zu 35 Jahren Haft verurteilt. Manning kam 2017 frei, nachdem der damalige US-Präsident Barack Obama die vorzeitige Freilassung angeordnet hatte.

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